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Halbzeitwahlen: Trump-Gegnerin könnte Sitz im US-Kongress verlieren

Der Rachefeldzug von Ex-US-Präsident Donald Trump gegen innerparteiliche Widersacher steuert auf einen Höhepunkt zu: Noch am Dienstag sollte sich bei Vorwahlen im Staat Wyoming entscheiden, ob die Republikaner erneut Trumps Erzfeindin Liz Cheney als Kandidatin für den Kongress in Washington aufstellen.

Umfragen zufolge liegt die Tochter des ehemaligen Vize-Präsidenten Dick Cheney (2001-09) allerdings fast bis zu 30 Prozentpunkte hinter der von Trump unterstützten Bewerberin.

Dabei handelt es sich um die bisher außerhalb von Wyoming weitgehend unbekannte Anwältin Harriet Hageman. Liz Cheney steht für jene Strömung in der Republikanischen Partei, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus zu verhindern. Trump, der selbst regelmäßig Spekulationen über eine erneute Kandidatur 2024 schürt, stellt für sie eine Bedrohung der Demokratie dar.

Cheney sitz im U-Ausschuss des Kongresses

Gründe für diese Haltung sind die ständigen und zugleich widerlegten Behauptungen Trumps, er habe die Präsidentenwahl im November 2020 gegen den Demokraten Joe Biden nur wegen Betrugs verloren - und vor allem der Sturm auf das Kapitol in Washington im Jänner 2021 mit fünf Toten. Wütende Trump-Anhänger sind damals in das Kongressgebäude eingedrungen, weil sie die offizielle Bestätigung von Bidens Wahlsieg verhindern wollten.

Cheney ist Vize-Vorsitzende eines Untersuchungsausschuss des Kongresses zu den in der US-Geschichte beispiellosen Ereignissen. Den Zorn Trumps zog sie sich auch zu, weil sie mit den Demokraten für dessen - letztlich gescheiterte - Amtsenthebung stimmte.

Ähnlich ging es einer ganzen Reihe anderer Trump-Kritiker in der Republikanischen Partei. Im Vorfeld der im November stattfindenden Kongresswahlen, bei denen die Republikaner darauf hoffen, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückzuerobern und den Demokraten womöglich auch die Mehrheit im Senat abzujagen, unterstützte Trump zahlreiche Bewerber, die gegen seine Kritiker ins Feld zogen - mit unterschiedlichem Erfolg.

Spekulationen um Kandidatur für Präsidentschaft

Die Vorwahl in Wyoming steht jedoch allein schon wegen Cheneys prominenter Rolle in der Partei besonders im Fokus. Und auch wenn sie, wie aufgrund der Umfragen allgemein erwartet, verlieren sollte und damit nicht erneut für den Kongress kandidieren würde, haben ihre Anhänger sie noch nicht abgeschrieben. Spekuliert wird darüber, dass sie sich dann um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner in zwei Jahren bewerben könnte. "Liz Cheney kämpft nicht für eine Wiederwahl, sie kämpft für die Richtung der Republikanischen Partei", sagte unlängst der Polit-Stratege Terry Sullivan.

Auch Vorwahlen in Alaska

Neben der Abstimmung in Wyoming halten auch die Republikaner in Alaska Vorwahlen ab. Hier muss sich Senatorin Lisa Murkowski gegen die von Trump unterstützte Herausforderin Kelly Tshibaka behaupten. Anders als Cheney gilt Murkowski als Favoritin. Allerdings sehen die Regeln des abgelegenen Staates vor, dass mehrere Kandidatinnen einer Partei ins Rennen um den Senatssitz geschickt werden können, weshalb auch Tshibakas Name auf dem Stimmzettel im November stehen dürfte.

Murkowski hatte als erste führende Vertreterin der Republikaner den Rücktritt von Trump nach der Erstürmung gefordert, davor war sie mit ihrer Kompromissbereitschaft gegenüber den Demokraten aufgefallen.

Sarah Palin könnte zurückkehren

Alaska sucht außerdem einen Nachfolger für den verstorbenen Kongressabgeordneten Don Young. Hier werden Sarah Palin gute Chancen eingeräumt. Die ehemalige Gouverneurin des Bundesstaats hat den Rückhalt Trumps. Sie machte 2008 Schlagzeilen als Vize-Präsidentschaftskandidatin an der Seite von John McCain. Das Duo unterlag damals dem Demokraten Barack Obama und dessen Vize, dem jetzigen Präsidenten Joe Biden.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Rachefeldzug von Ex-US-Präsident Donald Trump gegen innerparteiliche Widersacher steuert auf einen Höhepunkt zu:.
  • Noch am Dienstag sollte sich bei Vorwahlen im Staat Wyoming entscheiden, ob die Republikaner erneut Trumps Erzfeindin Liz Cheney als Kandidatin für den Kongress in Washington aufstellen.