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Großbritannien unterstützt UNO-Hilfswerk wieder

Großbritannien will die Finanzierung des UNO-Palästinenserhilfswerks UNRWA wieder aufnehmen.

Wie das Außenministerium in London mitteilte, sollen 21 Millionen Pfund (knapp 25 Millionen Euro) an Hilfsgeldern freigegeben werden für die Arbeit der Organisation im Gazastreifen und die Bereitstellung von Grundversorgung in der Region.

Großbritannien hatte, wie viele andere westliche Länder, seine Unterstützung für das Palästinenserhilfswerk im Jänner vorläufig eingestellt.

Mitarbeiter sollen an Massaker beteiligt gewesen sein

Hintergrund waren Vorwürfe Israels, UNRWA-Mitarbeiter seien an dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen und die Organisation als Ganzes sei von der islamistischen Hamas unterwandert.

Ein Prüfbericht unabhängiger Experten kam zu dem Schluss, das UNRWA habe "robuste" Mechanismen etabliert, um seinen Neutralitätsgrundsatz zu wahren. Allerdings gebe es Verbesserungsbedarf.

Der britische Außenminister David Lammy betonte, er sei entsetzt gewesen über die Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter. Man vertraue aber darauf, dass die Organisation nach der unabhängigen Untersuchung die höchsten Standards hinsichtlich ihrer Neutralität einhalten werde und ihre Prozesse stärke, einschließlich der Überprüfung von Mitarbeitern.

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"Moralische Notwendigkeit"

Humanitäre Hilfe sei angesichts einer solchen Katastrophe eine moralische Notwendigkeit, sagte der Politiker der sozialdemokratischen Labour-Partei. Er fügte hinzu: "Die UNRWA ist absolut zentral für diese Bemühungen. Keine andere Organisation kann in dem erforderlichen Umfang Hilfe nach Gaza bringen."

UNRWA-Chef Philippe Lazzarini zeigte sich erleichtert über die Entscheidung. Sie komme zu einer entscheidenden Zeit, in der die Agentur unter schwere und bisher nicht da gewesene Angriffe komme, schrieb er in einer Mitteilung auf X. Lazzarini hatte erst kürzlich die Zerstörung des UNRWA-Hauptquartiers in Gaza beklagt.

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