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Marion Brunet erhält Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis

01. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Die französische Autorin Marion Brunet erhält den Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis 2025. Diese Entscheidung der Jury, die heuer aus 265 Kandidatinnen und Kandidaten aus 72 Ländern und Regionen zu wählen hatte, ist am Dienstag in Stockholm verkündet worden. Die weltweit höchste Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur ist mit fünf Millionen schwedischen Kronen (rund 460.000 Euro) dotiert. Sie wurde 2002 von der schwedischen Regierung ins Leben gerufen.

Die 1976 geborene und in Marseille ansässige Autorin beleuchte drängende soziale Themen und zeichne einfühlsame Porträts von benachteiligten Gruppen und revoltierenden jungen Menschen, hieß es in der Preisbegründung. "Marion Brunet ist eine brillante Beschreiberin des Lebens junger Menschen in einer zunehmend materialistischen und bedrohlichen Welt", würdigte sie die Juryvorsitzende Boel Westin. Als Westin sie telefonisch über ihre Ehrung informierte, sei die Preisträgerin zunächst in freudiges Lachen ausgebrochen.

"Ich bin extrem stolz und glücklich. Ich kann es kaum glauben", sagte Brunet in einem Interview der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Sie sei schon froh gewesen, überhaupt nominiert worden zu sein, habe sich aber niemals vorstellen können, eine Chance auf den eigentlichen Preis zu haben. "Für mich ist das der Nobelpreis für Jugendliteratur, die schönste Belohnung, die eine Jugendbuchautorin erhalten kann", sagte sie: "Das ist der schönste Preis, den es gibt."

Zu Brunets Werken zählen die Jugendromane "Frangine" (2013), "L'Été circulaire" (2018) und "Nos armes" (2024). Mit "Frangine" (auf Deutsch "Schwesterherz") feierte sie ihr Debüt. In dem Roman erzählt die Französin die Geschichte eines Burschen und eines Mädchens, die als Geschwister mit zwei Müttern aufwachsen, die ihre Kinder per künstlicher Befruchtung bekommen haben. Besonders die Tochter ist dabei Homophobie ausgesetzt.

Seitdem hat Brunet rund 15 Bücher veröffentlicht, darunter vor allem Jugendromane. Sie drehen sich unter anderem um soziale Probleme und Gewalt, aber auch um die Klimakrise und Zukunftsängste junger Menschen. Brunets Werke, deren Sprache von der Jury als "schimmernd und kristallklar" beschrieben wurde, wurden ins Englische, Spanische, Katalanische und Russische übersetzt - bislang aber nicht ins Deutsche.

Die Schöpferin von "Pippi Langstrumpf" als Namensgeberin

Die große schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren (1907-2002) hat mit Werken wie "Pippi Langstrumpf", "Michel aus Lönneberga" und "Karlsson vom Dach" die Kindheit von Millionen Menschen geprägt. Der nach ihr benannte Preis soll Persönlichkeiten und Organisationen ehren, die im Geiste Lindgrens zur Bedeutung der Literatur für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt beitragen.

Überreicht wird der Preis am 9. Juni im Konzerthaus von Stockholm, an jenem Ort, an dem alljährlich auch die meisten Nobelpreise verliehen werden. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die australische Stiftung Indigenous Literacy Foundation. Letzter deutscher Preisträger war 2017 der Illustrator und Kinderbuchautor Wolf Erlbruch (1948-2022). 2003 ging der Preis an die Österreicherin Christine Nöstlinger.

(S E R V I C E - https://alma.se/)

Zusammenfassung
  • Marion Brunet, eine französische Autorin, erhält den Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis 2025, der mit fünf Millionen schwedischen Kronen (etwa 460.000 Euro) dotiert ist.
  • Brunet ist bekannt für ihre Werke, die soziale Themen und das Leben junger Menschen in einer materialistischen Welt beleuchten. Sie hat rund 15 Bücher veröffentlicht, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
  • Die Preisverleihung findet am 9. Juni im Konzerthaus von Stockholm statt. Der Preis ehrt Persönlichkeiten, die im Geiste Astrid Lindgrens zur Kinder- und Jugendliteratur beitragen.