Gerichtsprozess gegen Trump-Strategen Bannon startet
Bannon scheiterte am Donnerstag erneut mit dem Versuch, den Prozessbeginn auf Oktober zu verschieben, wie unter anderem der US-Sender CNBC aus dem Gerichtssaal berichtete.
Bannons Anwälte hatten demnach argumentiert, dass die breite Berichterstattung über Bannon und den Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Attacke die Geschworenen negativ beeinflussen könnte. "Wir werden trotzdem am Montag vor Gericht stehen", zitierte der Sender Richter Carl Nichols.
Erneut Antrag abgelehnt
Das Gericht hatte bereits zuvor einen ähnlichen Antrag Bannons abgelehnt. Am Montag soll die Auswahl der Geschworenen beginnen. Bannon war im vergangenen November wegen Missachtung des Kongresses angeklagt worden, weil er eine strafbewehrte Vorladung des Untersuchungsausschusses ignoriert hatte. Ihm wurde auch vorgeworfen, angeforderte Dokumente nicht zur Verfügung gestellt zu haben. Der Richter setzte Bannon bis zu einem Urteil unter Auflagen auf freien Fuß. Bannon hatte zuletzt doch eine Aussage vor dem Ausschuss in Aussicht gestellt - allerdings unter Bedingungen. Es ist offen, wann und ob Bannon vor dem Ausschuss aussagen könnte.
Bannon ist Mitgründer der rechten Internetplattform "Breitbart" und gehört zu den einflussreichsten Stimmen im ultrakonservativen Lager der US-Politik. Dem 68-Jährigen wird ein maßgeblicher Anteil am damals überraschenden Erfolg Trumps zugeschrieben. Das Magazin "Mother Jones" veröffentlichte zuletzt eine Audiodatei, auf der Bannon einige Tage vor der Präsidentenwahl 2020 zu hören sein soll. "Was Trump tun wird, ist, den Sieg zu erklären. Richtig? Er wird den Sieg verkünden. Aber das bedeutet nicht, dass er ein Gewinner ist", soll Bannon der Aufnahme zufolge sagen.
Zusammenfassung
- Der einstige Chefstratege von Ex-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, muss sich voraussichtlich ab Montag wegen Missachtung des Kongresses vor Gericht verantworten.
- Bannon scheiterte am Donnerstag erneut mit dem Versuch, den Prozessbeginn auf Oktober zu verschieben, wie unter anderem der US-Sender CNBC aus dem Gerichtssaal berichtete.