Mangott: "Ende der russischen Mobilisierung ist Rückzieher"
Für den Politikwissenschaftler von der Universität Innbruck ist das Ende der Mobilisierung in Moskau ein Rückzieher. In den großen Städten wie Moskau oder St. Petersburg gebe es Potenzial für Protest gegen die Teilmobilisierung. Und die russische Führung wolle keine Proteste riskieren.
Größere Sozial-Protestbewegungen hält Mangott in Russland für unwahrscheinlich. Familien, bei denen die Hauptversorger eingezogen wurden, werden vom Staat versorgt, da ist sich Mangott sicher. "Für die Finanzierung des Krieges wird immer genug Geld da sein", zuerst würde bei Bildungs-, Wohnungs- oder Gesundheitseinrichtungen gespart werden.
Iran und Russland: So nah wie nie
Ein Eingreifen von Russland in die aktuellen Proteste gegen das iranische Regime hält Mangott für sehr unwahrscheinlich. Trotzdem seien sich Iran und Russland so nah wie nie zuvor, trotz ihrem in der Vergangenheit ambivalenten Verhältnis.
Sie seien verbunden durch den Anti-Amerikanismus und aktuell würde der Iran strategisch und ökonomisch von der Beziehung zu Russland profitieren. Der Verkauf von Drohnen sei lukrativ und ein Garant dafür, dass Russland den Iran im UNO-Sicherheitsrat unterstütze. Aber: Würde Israel seine Unterstützung für die Ukraine verstärken, dann wäre das für den Iran ein Risiko.
Zusammenfassung
- Der Politikwissenschaftler erklärt im Interview mit PULS 24 Anchor Daniel Retschitzegger, warum das Ende der Mobilisierung von russischen Streitkräften seiner Meinung nach ein "Rückzieher" ist.
- Der Politikwissenschaftler sieht kein Potenzial für Sozialproteste in Russland, um Proteste ganz generell zu vermeiden sei die Mobilisierung von Soldaten in Moskau gestoppt worden.
- Die Beziehungen zwischen Russland und dem Iran sieht er als so eng wie nie zuvor an, aber Russland würde das Regime im Iran selbst nicht unterstützen.