Karner zu Cherson: Keine russische Offensive zu erwarten
Nachdem die ukrainische Bevölkerung in den letzten Wochen unter dem "Beschuss der kritischen Infrastruktur" durch die russischen Streitkräfte besonders litt, sei die Befreiung Chersons nun "ein unglaublicher moralischer Boost" für Ukrainer:innen. Es bedeute "Gewinn und Selbstbewusstsein" sowohl für die Bevölkerung, aber auch besonders für die Truppen, meint PULS 24 Militärexperte Gerald Karner.
Der Wiedergewinn der Stadt demonstriere auch, dass die ukrainischen Truppen mit den westlichen Waffenlieferungen "sehr gut umgehen kann", so Karner.
Cherson: Keine Offensive Russlands zu erwarten
Karner sieht außerdem kein Zuführen "kompetenter professioneller frischer Kräfte" von russischer Seite. Der Kampfwert der mobilgemachten Kräfte sei nicht der, "den sich Russland verspricht". "Ich sehe aber auch nicht die Waffensysteme, die erforderlich wären, um eine neue Offensive Russlands in Richtung Westukraine zu bewerkstelligen", so Karner.
Bis an das westliche Ufer des Dnipro
Operativ bedeute die Einnahme von Cherson, dass "Vorrücken bis an das westliche Ufer des Dnipro" - das "Vorrücken der Streitkräfte" und der Waffensysteme. Mit einiger dieser Waffen wären "knapp hundert Meter Reichweite zu erzielen", was bedeute, dass damit russische Streitkräfte am Ostufer des Dnipro bekämpft werden können.
Nach ihrem Rückzug könnten die russischen Streitkräfte nun mit ihrem Waffensystemen "nicht mehr so weit in das ukrainische Hinterland reichen". Außerdem sei ihnen die Landbrücke nach Odessa "voraussichtlich auf Dauer verwehrt", Militärexperte Gerald Karner im PULS 24 Interview.
Zusammenfassung
- Die Befreiung von Cherson sei von "großer strategischer und operativer Bedeutung", meint Militärexperte Gerald Karner im PULS 24 Interview.
- Nachdem die ukrainische Bevölkerung in den letzten Wochen unter dem "Beschuss der kritischen Infrastruktur" durch die russischen Streitkräfte besonders litt, sei die Befreiung Chersons nun "ein unglaublicher moralischer Boost" für Ukrainer.
- Der Wiedergewinn der Stadt demonstriere aber auch, dass die ukrainischen Truppen mit den westlichen Waffenlieferungen "sehr gut umgehen kann", so Karner.