Gemeindebund-Chef Riedl knickt ein: Funktion ruhend gestellt
Die Präsidiumssitzung des Gemeindebundes am Dienstag brachte das Fass wohl endgültig zum Überlaufen: Präsident Alfred Riedl (ÖVP) wurde von der SPÖ erneut - wohl nachdrücklich - nahegelegt, seinen Posten wegen seiner Grundstücks-Deals zu räumen.
Am späten Nachmittag folgte dann eine persönliche Erklärung des Niederösterreichers. Er zog die Konsequenzen aus den gegen ihn erhobenen Vorwürfen wegen fragwürdiger Grundstücks-Deals. Er stellt seine Position ruhend. Einen Rücktritt, wie verlangt, gibt es aber nicht. Durch die Ruhendstellung solle der Gemeindebund entlastet werden, um in Ruhe weiterzuarbeiten, hieß es.
Riedl war am Dienstag mit Rücktrittsforderungen konfrontiert worden. Ein Misstrauensantrag konnte aus formalen Gründen nicht eingebracht werden.
Riedl: "Mediale Angriffe" nicht verdient
Riedl entschied sich für den Mittelweg: "Ich habe den ersten Vizepräsidenten Erwin Dirnberger und Vizepräsidentin Andrea Kaufmann gebeten, meine Aufgaben im Gemeindebund bis zur nächsten Sitzung des Bundesvorstandes zu übernehmen", wurde er in der Aussendung zitiert. Der Vorschlag sei von den Präsidiumsmitgliedern einstimmig angenommen worden. Zusatz: "Die medialen Angriffe und die vielen Spekulationen habe ich mir und hat sich meine Familie nicht verdient."
Riedl will mit seinem vorläufigen Rückzug den Gemeindebund "aus der Schusslinie" nehmen. Um die Verfahren in Ruhe abschließen zu können, habe er sich zu dieser Vorgangsweise entschieden. Der Gemeindebund-Chef soll laut Medienberichten durch Grundstücksverkäufe in seiner Heimatgemeinde Grafenwörth (Bezirk Tulln), wo er das Amt des Bürgermeisters bekleidet, mehr als eine Million Euro verdient haben.
Zusammenfassung
- Die Präsidiumssitzung des Gemeindebundes am Dienstag brachte das Fass wohl endgültig zum Überlaufen: Präsident Alfred Riedl (ÖVP) wurde erneut - wohl nachdrücklich - nahegelegt, seinen Posten wegen seiner Grundstücks-Deals zu räumen.
- Am späten Nachmittag folgte dann eine persönliche Erklärung des Niederösterreichers. Er wolle seine Funktion ruhend stellen, gab er bekannt.