"Schläfrige Tierschutzpolitik": VGT demonstriert im Pyjama für Fiaker-Verbot

Schon lange steht die Zukunft von Wiens Fiaker-Pferden zur Diskussion. Tierschützer:innen fordern einen hitzefreien Tag für die Tiere ab 30 Grad. Die Stadt Wien gewährt das jedoch erst ab einer Temperaturmessung von 35 Grad am Stephansplatz.

Fiakersprecherin: "Temperaturen lassen Pferde unbeeindruckt"

"Temperaturen die uns ins Schwitzen bringen, lassen die Pferde völlig unbeeindruckt", meint Ursula Chytracek, Fiakersprecherin in der Wirtschaftskammer Wien. Man würde trotzdem Maßnahmen setzen, um die Tiere bestmöglichst zu betreuen. Man würde die Pferde "immer wieder abspritzen, um für Abkühlung zu sorgen". Außerdem würden die Standplätze, die mit Wasser und Futter ausgestattet sind, zur wärmsten Tageszeit im Schatten liegen.

Amtsärzte der MA60 und private Tierärzte seien ab einer Temperatur von 30 Grad unterwegs und würden laufend den Gesundheitszustand der Pferde überprüfen, so Chytracek. Bisher habe es keine Beanstandungen gegeben.

Demonstration: Sleep-In gegen Fiaker-Leid

Tierschützer bemängeln die Situation trotzdem. Wien sei mittlerweile die einzige mitteleuropäische Metropole, "wo Pferde an Tagen wie heute bei über 35 Grad in der Stadt leiden müssen", so der Verein gegen Tierfabriken (VGT). Es sei acht Jahre her, dass es das letzte Mal eine Änderung für Wiens Fiaker-Pferde gab. Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky habe "die Zeichen der Zeit verschlafen und ruht sich immer noch auf einem Gesetz von 2015 aus, das schon veraltet und rückständig war, als es in Kraft getreten ist", so der VGT.

Am Dienstag demonstrierten Tierschützer daher am Stephansplatz für ein Fiakerverbot. Aktivist:innen haben ab 10:30 Uhr im Pyjama gegen die "schläfrige Tierschutzpolitik der Stadt Wien" protestiert.