Keine Durchsetzungskraft: Babler als SPÖ-Chef für Fußi ungeeignet
"Andreas Babler ist mein Freund, aber die jetzige Situation am historischen Tiefpunkt verlangt einen kompletten Wechsel, einen personellen und einen politischen Neustart", erklärte PR-Berater Rudi Fußi im ersten TV-Interview nach der Bekanntgabe seiner Kandidatur für den SPÖ-Vorsitz.
Bereits einige Stunden zuvor erklärte er bei seiner Grundsatzrede, dass es bei der politischen Klasse einen Realitätsverlust gebe.
"Unwürdig und erbärmlich"
Die Entscheidung, um den SPÖ-Vorsitz zu kandidieren, habe er am Wahlabend des 29. September getroffen, als er jubelnde Menschen in den Parteizentralen der SPÖ und ÖVP sah, am Tag "ihrer jeweils größten Niederlage". Und schließlich beim SPÖ-Bundesparteivorstand, als die Partei beschloss, "man macht jetzt einfach so weiter".
Für Fußi ist das ein "unwürdiger und erbärmlicher Vorgang".
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Warum hat er nicht zuvor kandidiert? "Ich war noch nicht soweit offenbar", erklärte Fußi im PULS 24 Interview.
"Politisches Versagen" der SPÖ
Den Vorwurf, dass er mit seiner Kandidatur die SPÖ schwäche, versteht Fußi nicht. "Ich schwäche nicht die Partei, die Partei ist schwach", betont er. Die SPÖ sei schon seit Jahrzehnten geschwächt.
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Wenn so viele Menschen die FPÖ wählen, dann könne man diese "schwer alle als dumm oder als Nazis bezeichnen". "Da muss eigenes politisches Versagen vor allem in der Asyl- und Migrationspolitik dabei sein", so Fußi.
Kandidatur als "Angebot"
"Ich möchte niemanden überreden, ich möchte überzeugen", betont der PR-Berater. Seine Kandidatur sei ein "Angebot". Würden 14.000 Parteimitglieder für ihn stimmen und eine "erneuerte SPÖ wollen", dann würde er den Vorsitz übernehmen. Wenn nicht, sei das für ihn "auch in Ordnung".
Wenn er nicht zum Vorsitzenden der SPÖ gewählt wird, wird Fußi trotzdem Parteimitglied bleiben. Ein politische Funktion werde er aber nicht mehr anstreben.
"Babler als Parteivorsitzender ungeeignet"
Davon überzeugt, dass er es besser machen würde als SPÖ-Chef Andreas Babler, ist er trotzdem.
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"Ich liebe den Andreas Babler als Menschen, aber ich finde, dass er als Parteivorsitzender ungeeignet ist, weil er nicht die notwendige Durchsetzungskraft gegen die reformresistenten Kräfte besitzt", so Fußi.
Bald SPÖ-Chef? Rudi Fußi will Neue Rote
Zusammenfassung
- Rudi Fußi will für den SPÖ-Vorsitz kandidieren.
- SPÖ-Chef Andreas Babler liebe er als Menschen, dieser sei aber als Parteivorsitzender ungeeignet, so Fußi im PULS 24 Interview.
- "Andreas Babler ist mein Freund, aber die jetzige Situation am historischen Tiefpunkt verlang einen kompletten Wechsel, einen personellen und einen politischen Neustart", erklärte Fußi.