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Fliegeralarm und mehrere Tote in der ganzen Ukraine

In der ganzen Ukraine herrscht Fliegeralarm. Bei einem Angriff auf Dnipro sind eine Frau und ein Kind getötet worden. Beim Beschuss eines Hochhauses in der Zentralukraine starben drei Menschen.

Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut zivile Infrastruktur in verschiedenen Teilen des Landes mit Raketen beschossen. Explosionen soll es im ganzen Land gegeben haben - in Regionen wie Dnipro, Krementschuk und Poltava in der Zentralukraine sowie in Mikolajiw im Süden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Es gab zudem Berichte über Explosionen in und um Kiew und über nicht identifizierte Flugobjekte, die sich Richtung Westen bewegten.

In der zentralukrainischen Stadt Uman im Gebiet Tscherkassy wurde ein Hochhaus getroffen. Wie auf Bildern und Videos zu sehen war, waren die Zerstörungen massiv. "Es gibt Opfer", schrieb der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, bei Telegram am Freitag. Behörden zufolge wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. 

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, gab an, dass in der Nacht 23 Raketen auf die Ukraine abgefeuert wurden. Davon seien 21 abgeschossen worden. Auch zwei Drohnen seien abgeschossen worden. Die Angriffe seien von russischen strategischen Flugzeugen des Typs Tupolew Tu-95 über dem Kaspischen Meer erfolgt, sagte er. Nach ukrainischen Militärangaben schoss die Flugabwehr auch elf Marschflugkörper in der Nähe der Hauptstadt Kiew ab.

Schwere Kämpfe um Bachmut

Zudem versuchten russische Streitkräfte nach Angaben des ukrainischen Militärs, wichtige Nachschubwege und Kommunikationswege in die umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut zu unterbrechen. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhi Tscherevatji, sagte im ukrainischen Fernsehen, rund um Bachmut habe es in den letzten 24 Stunden dreizehn Gefechte gegeben.

Die ukrainischen Truppen hätten mit ständigen Gegenangriffen dafür sorgen können, dass Nachschub geliefert und Verwundete evakuiert werden konnten, so Tscherevatji. Das russische Verteidigungsministerium meldete Erfolge gegen ukrainische Stellungen in verschiedenen Sektoren. Die Angaben beider Seiten konnten nicht überprüft werden.

"Typische Handschrift russischer Terroristen"

"Der Raketenangriff wurde durchgeführt, während die Zivilisten schliefen. Die typische Handschrift der russischen Terroristen", sagte Jermak. "Wir müssen den Russen den Sauerstoff abdrehen. Sanktionen müssen auf jene Länder angewendet werden, die Russland helfen, in Umgehung der Einschränkungen westliche Chips für die Produktion von Raketen zu kaufen."

Seit Beginn seines Krieges vor mehr als 14 Monaten überzieht Russland die Ukraine auch immer wieder mit Raketen- und Drohnenangriffen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 bisher 8.490 getötete Zivilisten und 14.244 Verletzte offiziell registriert worden. Es gibt viele, bisher nicht erfasste Fälle. Hinzu kommen Zehntausende getötete Soldaten.

ribbon Zusammenfassung
  • In der ganzen Ukraine herrscht Fliegeralarm.
  • Bei einem Angriff auf Dnipro sind eine Frau und ein Kind getötet worden.
  • Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, gab an, dass in der Nacht 23 Raketen auf die Ukraine abgefeuert wurden.