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Erstmals wieder Getreideschiffe in ukrainischem Hafen

Erstmals seit der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland sind nach Angaben der Regierung in Kiew zwei Frachter in einem ukrainischen Hafen angekommen. Die "Resilient Africa" und die "Aroyat" nutzten einen temporären Korridor durch das Schwarze Meer. Sie seien nun im Hafen von Tschernomorsk, schrieb die ukrainische Seehafenbehörde am Samstag auf Facebook. Die Massengut-Frachter sollen fast 20.000 Tonnen Weizen für Afrika und Asien laden.

In umgekehrter Richtung haben bereits fünf Schiffe den Hafen von Odessa verlassen und dabei den Korridor genutzt, der die westliche Schwarzmeerküste in der Nähe von Rumänien und Bulgarien umfasst.

Im August hatte die Ukraine einen sogenannten humanitären Korridor im Schwarzen Meer angekündigt, über den die seit Kriegsbeginn im Februar 2022 festsitzenden Frachtschiffe ukrainische Häfen verlassen sollen. De facto besteht eine Blockade, weil Russland das Abkommen, das das sichere Geleit solcher Frachter mit ukrainischem Getreide garantierte, im Juli ausgesetzt hatte. Diese Blockade soll durch den Korridor umgangen werden.

Die beiden Massengutfrachter "Resilient Africa" und "Aroyat" seien im Schwarzen Meer bereits auf dem Weg zu den ukrainischen Häfen, sagte Kubrakow. Sie sollten fast 20.000 Tonnen Weizen für Afrika und Asien laden. Schifffahrtsdaten zeigten, dass beide Schiffe auf Routen im nördlichen Schwarzen Meer fuhren. In umgekehrter Richtung haben bisher fünf Schiffe den Hafen von Odessa verlassen und dabei den Korridor genutzt, der die westliche Schwarzmeerküste in der Nähe von Rumänien und Bulgarien umfasst.

Die Vereinten Nationen (UNO) sind in die Fahrt der beiden Frachter nicht involviert. Gleichwohl würden alle Bemühungen zur Wiederaufnahme des normalen Handels begrüßt, sagte ein UNO-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Dies gelte insbesondere für den Transport lebenswichtiger Lebensmittel, die zur Versorgung und Stabilisierung der weltweiten Nahrungsmittelmärkte beitrügen. "Wir setzen unsere Bemühungen fort, den Export landwirtschaftlicher Produkte sowohl aus der Ukraine als auch aus der Russischen Föderation zu erleichtern."

Das Getreideabkommen über den Export via Schwarzes Meer wurde im Juli 2022 von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelt, um eine globale Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen, die durch die russische Invasion der Ukraine verschärft wurde. Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Getreideexporteuren der Welt. Die Ukraine will nun den Korridor für ihre Ausfuhren nutzen. Solche Fahrten sind auch ein Test dafür, ob die Ukraine in der Lage ist, Schifffahrtswege durch das Schwarze Meer wieder zu öffnen - trotz der russischen Blockade.

Die russischen Truppen haben wiederholt mit Drohnen und Raketen die ukrainischen Häfen und Getreidelager angegriffen. In den vergangenen Tagen hat die Ukraine ihrerseits mehrfach Ziele der russischen Schwarzmeerflotte um und auf der Krim mit Seedrohnen und Raketen attackiert. Russland hat die ukrainische Halbinsel bereits 2014 annektiert. Der dortige Hafen Sewastopol ist seit jeher Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte.

ribbon Zusammenfassung
  • Erstmals seit der Aussetzung des Getreideabkommens durch Russland sind nach Angaben der Regierung in Kiew zwei Frachter in einem ukrainischen Hafen angekommen.
  • Die "Resilient Africa" und die "Aroyat" nutzten einen temporären Korridor durch das Schwarze Meer.
  • Sie seien nun im Hafen von Tschernomorsk, schrieb die ukrainische Seehafenbehörde am Samstag auf Facebook.
  • Die Ukraine und Russland gehören zu den größten Getreideexporteuren der Welt.