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Abbas kündigt Besuch in Gaza an

Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat bei einer Rede vor dem türkischen Parlament in Ankara angekündigt, in den abgeriegelten Gazastreifen reisen zu wollen. Es sei keine Lösung in Sicht, deswegen wolle er mit der gesamten palästinensischen Führung nach Gaza reisen, sagte Abbas laut Übersetzung unter dem Applaus der türkischen Abgeordneten in Ankara. In der Praxis dürfte ein Besuch in dem immer noch heftig umkämpften Gazastreifen kaum realisierbar sein.

Es gibt keine Landverbindung zwischen dem Westjordanland und dem Gazastreifen. Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wird auf der palästinensischen Seite derzeit von Israel kontrolliert. Abbas betonte in seiner Rede zudem, dass in einer möglichen Nachkriegsordnung Gaza und das Westjordanland einen einheitlichen palästinensischen Staat bilden müssten. Vor seiner Rede im Parlament hatte Abbas den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen und diesem unter anderem für die Unterstützung des palästinensischen Volkes gedankt.

Abbas (88) ist Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und Vorsitzender der Fatah. Innerhalb der palästinensischen Bevölkerung hat er kaum Rückhalt. Die Fatah und die Hamas sind die beiden größten Palästinenserorganisationen und erbitterte Rivalen. Im Jahre 2006 gewann die Hamas die letzte palästinensische Parlamentswahl. Im Jahr darauf riss sie mit Gewalt die alleinige Kontrolle im Gazastreifen an sich und vertrieb die Fatah aus dem Gebiet. Abbas regiert seitdem de facto nur noch im Westjordanland.

ribbon Zusammenfassung
  • Mahmoud Abbas, Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, kündigte bei einer Rede vor dem türkischen Parlament an, in den Gazastreifen reisen zu wollen.
  • Abbas betonte die Notwendigkeit eines einheitlichen palästinensischen Staates, bestehend aus Gaza und dem Westjordanland, und dankte dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für die Unterstützung des palästinensischen Volkes.
  • Trotz der Ankündigung ist ein Besuch im Gazastreifen aufgrund der Kontrolle des Grenzübergangs Rafah durch Israel und der anhaltenden Konflikte vor Ort kaum realisierbar.