Dieser Sommer muss "ein Wendepunkt" sein, sagt Neubauer

Angesicht der zahlreichen Klimakatastrophen diesen Sommer sei es "verlogen", nicht auf die Ursachen der Krisen hinzuweisen, erklärt Klima-Aktivistin Luisa Neubauer.

"Wir sind hier, um Solidarität und Unterstützung zu zeigen", sagt die deutsche Klima-Aktivistin Luisa Neubauer bei PULS 24. "Wir werden gleich losfahren und den Menschen in der betroffenen Region mit den vielen Freiwilligen gemeinsam helfen."

Nach schweren Unwettern in Slowenien sind Teile im Norden des Landes immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Zahlreiche ausländische Hilfsteams unterstützen die Aufräumarbeiten vor Ort. Neubauer ist mit "Fridays for Future" vor Ort.

"Fridays For Future" fordern Maßnahmen für Slowenien

Neben ihrer Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe stellt Neubauer auch klare politische Forderungen: "Wir schauen in diesem Augenblick zu den europäischen Regierungschefs und sagen ganz deutlich, dieser Sommer der europäischen Klimakatastrophen muss ein Wendepunkt sein."

Der Sommer 2023 ist geprägt von Extrem-Wettereignissen. Neben den Überschwemmungen in Slowenien und Süd-Österreich kam es in den vergangenen Wochen besonders in Südeuropa zu starken Hitzewellen. Waldbrände tobten von Portugal bis Griechenland

Nicht Handeln ist "unmoralisch"

In Slowenien brauche es aktuell "schnelle und konkret Hilfe", fordert Neubauer. Es müsse auch darüber nachgedacht werden, wie sich künftige Klimakrisen verhindern lassen. "Es ist unmoralisch, sich diese Katastrophen anzusehen und nichts zu tun, um noch schlimmere Katastrophen zu verhindern", betont sie. "Die Klimakrise ist da, sie töte Menschen und zerstört alles, wofür sie gearbeitet haben."

Der Zusammenhang zwischen den Extrem-Wettereignissen und der Klimakrise sei laut der aktuellen Klimaforschung weitreichend belegt. "Diese Verbindungen sind eindeutig. Wenn wir uns nicht auf die wesentlichen Erkenntnisse der Klimawissenschaft einigen können, dann weiß ich nicht, worauf wir uns sonst einigen können", betont sie.

Neubauer hält es zudem für "verlogen", während humanitären Krisen wie in Slowenien davon abzulenken, dass Klimakatastrophen auch durch eine viel zu "zaghafte" Klimapolitik ausgelöst werden. 

"Radikal wirksam"

Um die Regierungen zu einem Umdenken zu bewegen, setzt Neubauer auf unterschiedliche Protestformen. "Wir müssen alles geben, damit wir radikal wirksam sind", erklärt sie. "Es gibt nicht die eine Protestform, die uns automatisch weiterbringt." Es sei Aufgabe der Klimabewegung Mehrheiten zu gewinnen und sich strategisch immer wieder zu überlegen, wie man am besten Druck aufbauen könne. "Diese Katastrophen können uns zusammenbringen", sagt Neubauer mit Blick auf Slowenien. "Sie müssen mit Solidarität und richtig guten Klimaschutz-Programmen beantwortet werden."

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  • Im Angesicht der zahlreichen Klimakatastrophen diesen Sommer sei es "verlogen", nicht auf die Ursachen der Krisen hinzuweisen, erklärt Klima-Aktivistin Luisa Neubauer.