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Hitzewelle: "Ganze Nordhalbkugel ist am Kochen"

Von China über die USA bis nach Italien: Die gesamte nördliche Welt stöhnt aktuell unter extremer Hitze. In Teilen werden bis zu 52 Grad verzeichnet.

Hitze, Hitze, Hitze: Der Juli bringt aktuell neue Rekorde mit sich. Nicht nur Europa und Nordamerika stöhnen unter den Temperaturen, "die ganze Nordhalbkugel ist am Kochen", sagt Meteorologe Manuel Kelemen.

Hotspot Italien

Ein Hitze-Hotspot in Europa ist und bleibt Italien. Grund dafür ist die Hitze, die bereits vorletzte Woche in Afrika verzeichnet wurde. Algerien hatte dabei die heißeste Nacht des afrikanischen Kontinents, mit Tiefsttemperaturen von 39,6 Grad. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Hitze auf Europa überschwappt", so Kelemen. Das ist nun passiert.

Zusätzlich dazu gebe es im Mittelmeerraum ein Hochdruckgebiet, dass die Luft zum Absinken zwingt und die Hitze weiter befeuert. Im Sommer ist es Mittelmeerraum generell heiß, "aber das, was wir jetzt erleben ist außergewöhnlich", so Kelemen.

Besonders betroffen sind aktuell: Sardinien, Korsika, und Sizilien. Auf Sardinien werden Höchstwerte von 48 Grad erwartet. Diese Schwüle und Hitze wird die Menschen noch mindestens bis Mittwoch schwer belasten. Eine kurze Abkühlung wird dann am Donnerstag und am Freitag erwartet.

Auch in Rom wird ein neuer Rekord erwartet – nämlich 43 Grad, um zwei Grad mehr als der bisherige Hitzerekord.

Höchste Alarmstufe in Spanien

In Spanien wird es zwischen Montag und Mittwoch ebenfalls wieder zwischen 42 und 44 Grad geben. Der spanische Wetterdienst "Aemet" hat für Teile Andalusiens im Süden Spaniens ab Montag die höchste Alarmstufe ausgerufen. Aber auch in anderen Regionen des Landes, zum Beispiel in Madrid, soll die 40-Grad-Marke erreicht oder übertroffen werden.

Rekordwerte in China

Doch auch weltweit werden Extremwerte verzeichnet. In China wurden am Sonntag zum ersten Mal in der Messgeschichte 52 Grad verzeichnet. Der bisherige Höchstwert wurde 2015 mit 50,3 Grad in der Volksrepublik gemessen. Die Entwicklung befeuert Sorgen, die Dürre des vergangenen Jahres könne sich wiederholen.

USA: Gefährlich Hitzewelle

In den USA warnt der nationale Wetterdienst vor einer "äußerst gefährlichen Hitzewelle". In einigen Teilen Nevadas und Südkaliforniens wurden 46 Grad Celsius gemessen. Im berühmten Death Valley in Kalifornien, einem der heißesten Orte der Welt, herrschten am Sonntag 52 Grad Celsius.

Japan erwartet Rekordtemperaturen 

Japan hat die 40 Grad-Marke aktuell zwar noch nicht geknackt, doch könnten die erwarteten 38 bis 39 Grad im Osten des Landes ebenfalls Rekordtemperaturen erreichen.

Die Hitze auf der Nordhälfte der Erde macht "den Klimawandel sichtbar", so Kelemen, doch auch das Wetterphänomen El Niño befeuert die Lage weiter. Die einzigen Regionen, wo man aktuell Abkühlung findet: Schottland und Skandinavien.

ribbon Zusammenfassung
  • Von China über die USA bis nach Italien: Die gesamte nördliche Welt stöhnt aktuell unter extremer Hitze.
  • In vielen Teilen werden bis zu 48 Grad verzeichnet.