Nach jahrelanger Haft: Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi ist frei
Mariam Claren, Tochter von Taghavi, sagte nach Angaben von Amnesty: "Meine Mutter ist endlich zu Hause. Worte reichen nicht aus, um unsere Freude zu beschreiben."
Gleichzeitig trauere sie um die vier Jahre, "die uns geraubt wurden, und den Schrecken, den sie im Ewin-Gefängnis erleben musste". In einem Post auf X bedankte sich Claren bei allen, die sich dafür eingesetzt hatten, ihre Mutter zu befreien.
https://twitter.com/mariam_claren/status/1878713326232104961
Im Oktober 2020 inhaftiert
Die Architektin war im Oktober 2020 inhaftiert worden. Irans Justiz hatte sie Berichten zufolge unter anderem wegen der "Leitung einer illegalen Gruppe" zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Menschenrechtler werfen der Islamischen Republik immer wieder vor, Ausländer als Geiseln festzuhalten, um etwa im Ausland verurteilte iranische Funktionäre freizupressen. Teheran bestreitet dies.
Taghavi hatte nach Angaben ihrer Familie im September Hafturlaub erhalten und war damals aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis freigelassen worden. Als Auflage hatte sie demnach wie bei einem vorherigen Hafturlaub eine elektronische Fußfessel tragen müssen und sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrer Wohnung in der Hauptstadt Teheran entfernen dürfen.
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Zusammenfassung
- Nahid Taghavi, eine Deutsch-Iranerin, ist nach über 1.500 Tagen Haft im Iran sicher in Deutschland angekommen. Sie wurde im Oktober 2020 verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt.
- Ihre Tochter, Mariam Claren, drückte sowohl Freude über die Rückkehr ihrer Mutter als auch Trauer über die verlorenen vier Jahre und die Schrecken im Ewin-Gefängnis aus.
- Taghavi erhielt im September Hafturlaub und wurde mit einer elektronischen Fußfessel überwacht. Menschenrechtler kritisieren den Iran für die Geiselnahme von Ausländern, was Teheran bestreitet.