Stocker: Klima-Aktivistin Krumpeck "soll sich in Peking ankleben"
Beim Klimaprotest am Praterstern wurden mehrere Aktivisten der "Letzten Generation" von der Polizei festgenommen, darunter auch Mitbegründerin Martha Krumpeck. "Das Anliegen ist verstanden - die Methoden sind nicht verstanden", so ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker bei "Pro und Contra". Die Klima-Aktivisten würden sich nicht an den Rechtsstaat halten. Krumpeck solle sich stattdessen "in Peking ankleben, dort sind sie gut aufgehoben", meint Stocker, weil China so viel mehr Emissionen verursache als Österreich.
BOKU-Klimaexperte und Vertreter von "Scientists 4 Future", Reinhard Steurer, kritisiert die Haltung der Volkspartei in der Klimapolitik: "Wir haben 30 Jahre lang fast nichts weitergebracht." Wenn die Emissionen nicht bald drastisch zurückgehen, sei Klimaneutralität bis 2040 eine "Märchenerzählung."
Tempo 100 ein "No-Brainer"
Die Forderungen der "Letzten Generation" sind laut Krumpeck die "absoluten No-Brainer der Wissenschaft" - zum Beispiel Tempo 100 auf Autobahnen. Laut einer Studie des Umweltbundesamts würde eine Reduktion des Tempolimits von 130 auf 100 Kilometer pro Stunde eine CO2-Ersparnis von 23 Prozent bringt.
Christian Stocker bezweifelt den Effekt dieser Maßnahme und lehnt sie ab. Auch der Wiener FPÖ-Umweltsprecher Udo Guggenbichler ist der Ansicht, dass sich durch Tempo 100 das Klima nicht retten ließe. Für Krumpeck sei das "pure ideologische Verbohrtheit."
Stocker zu Klimaschutzgesetz: "Verhandlungsergebnis kann Zeit brauchen"
Klimaschutzgesetz lässt weiter auf sich warten
Darauf angesprochen, warum die ÖVP das Klimaschutzgesetz blockiere, entgegnet Stocker: "Es gibt keine Blockade, weil es noch kein Verhandlungsergebnis gibt." Im Oktober 2020 ist das ehemalige Gesetz ausgelaufen. Seither fehlen wichtige bundesweite Vorgaben, um die Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen.
"Pro und Contra" am Mittwoch, 11. Jänner 2023 um 20:15 Uhr auf PULS 24 und in der ZAPPN App.
Zusammenfassung
- "Das Anliegen ist verstanden - die Methoden sind nicht verstanden", meint ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker bei "Pro und Contra" über Klebe-Aktionen von Klima-Aktivist:innen.
- Klima-Aktivistin Martha Krumpeck solle sich nicht in Wien, sondern "in Peking ankleben, dort sind sie gut aufgehoben", meint Stocker, weil China so viel mehr Emissionen verursache als Österreich.
- Die Forderungen der "Letzten Generation" sind laut Krumpeck die "absoluten No-Brainer der Wissenschaft" - zum Beispiel Tempo 100 auf Autobahnen.