Ukraine weist Bericht über Waffenstillstand mit Russland zurück
Das Ende des Ukraine-Kriegs scheint aufgrund Russlands Vorstößen in der Ostukraine, der Kursk-Offensive der Ukraine, Gebietsgewinnen und schweren Kämpfen in weiter Ferne, doch nun schlug der ukrainische Präsidentin Wolodymyr Selenskyj andere Töne an. Laut der Nachrichtenagentur "Bloomberg" werde Selenskyj "flexibler", wie es aus dem NATO-Umfeld heißt.
Auf X (vormals Twitter) verlautbarte er, dass man im Oktober, November und Dezember die Chance habe, "die Dinge voranzutreiben". "Die Lage auf dem Schlachtfeld bietet die Möglichkeit, den Krieg spätestens im Jahr 2025 durch entschlossenes Handeln zu beenden", schrieb er dort.
Zeitung berichtet über Waffenstillstand
Laut der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" soll Selenskyj auch für einen Waffenstillstand mit Russland entlang der derzeitigen Frontlinie bereit sein. Er verlange dafür aber im Gegenzug "eine Sicherheitsgarantie der Vereinigten Staaten nach dem Vorbild derer, die die Amerikaner Japan, Südkorea und den Philippinen gegeben haben".
Am Nachmittag wies die ukrainische Staatsführung den Medienbericht entschieden zurück. "Das ist unwahr", sagte Dmytro Lytwyn, Berater und Redenschreiber von Präsident Wolodymyr Selenskyj, gemäß einer Meldung der Agentur Interfax-Ukraine.
Die Ukraine halte weiter an der im Herbst 2022 veröffentlichten Friedensformel fest, die auf einem kompletten Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Staatsgebiet basiert, betonte er. "Der Siegesplan, der in diesen Tagen Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland präsentiert wird, ist ein Instrument, das die Situation zur Umsetzung der Friedensformel hin treibt."
"Es gibt ganz sicher kein Konzept eines Austauschs "Land gegen Sicherheitsgarantien". Oder andere Tauschformate", schrieb auch Mychajlo Podoljak, Berater des Präsidialamtschef Andrij Jermak, im Online-Netzwerk X. "Ohne eine Niederlage Russlands gibt es keine effektiven Sicherheitsgarantien, und niemand wird sich hergeben, sie zuzusagen."
Selenskyj hat am Donnerstag eine Tour durch die Hauptstädte der größten wichtigsten europäischen Staaten Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland begonnen. Bei der Tour durch die europäischen Hauptstädte dürfte es dem ukrainischen Präsidenten auch um weitere militärische Unterstützung für die Abwehr des russischen Angriffskriegs gehen.
Der ukrainische Präsident fordert zudem von den westlichen Verbündeten die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen.
Video: Regierungsumbau in der Ukraine
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei laut einem Bericht bereit für einen Waffenstillstand entlang der derzeitigen Frontlinien.
- Doch im Gegenzug verlange er eine Sicherheitsgarantie aus den USA.
- "Das ist unwahr", heißt es nun von der ukrainischen Staatsführung als Reaktion.