Meinl-Reisinger sieht sich in der Tradition Kreiskys

Andreas Bablers Selbstbezeichnung als Marxist bei PULS 24 - und sein Zurückrudern in der ZIB 2 - ist auch Thema im Newsroom LIVE. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger kann mit Marx erwartungsgemäß wenig anfangen. "In der aktuellen Situation, wo wir an einer Rezession vorbeischrammen", erklärt sie, "würde ich es eher mit Kreiskys Leistung, Aufstieg, Sicherheit halten." Dieses Programm gebe es derzeit nur von den NEOS, sie sehe sich demnach deutlich näher beim Ex-Bundeskanzler Bruno Kreisky als bei Karl Marx.

Ampel lieber mit Babler oder Doskozil?

Ob ihr Andreas Babler oder Hans Peter Doskozil in einer Ampel-Koalition lieber wäre, kann die NEOS-Chefin aktuell nicht beantworten.  "Das ist hochspekulativ", betont sie. Die SPÖ müsse erst selbst klären, wer sie sei und welche Linie vertrete. Der Kampf um den Vorsitz der SPÖ sei schlicht kein "Wunschkonzert für die NEOS", sondern würde von den Delegierten der Sozialdemokraten entschieden - "da mische ich mich nicht ein", so Meinl-Reisinger. 

Für die SPÖ fand die NEOS-Chefin in den vergangenen Wochen jedenfalls kaum positive Worte. Die Blockade des Energieeffizienz-Gesetzes sieht sie besonders kritisch, aber auch der Prozess um die Vorsitzfindung sei nicht gelungen. "Es ist ganz einfach ein Chaos in der Partei", erklärt sie. "Wie soll man ein Land führen, wenn man nicht einmal eine Partei führen kann?" 

Lieber Koalition mit der ÖVP?

Am 4GAMECHANGERS-Festival fiel Meinl-Reisinger mit besonders scharfer Kritik an der ÖVP und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm im Speziellen auf. "Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse und es gibt Länder, die es besser machen", sagte sie da mit Blick auf die Bildungspolitik skandinavischer Länder. "Und diese wissenschaftlichen Erkenntnisse sollten vielleicht die Barriere zur ÖVP durchbrechen."

Bildung sei ein Aspekt, aber es gebe noch viele weitere politische Unterschiede zwischen NEOS und ÖVP, erklärt Meinl-Reisinger darauf angesprochen auch im Newsroom LIVE. Koalitionsfragen würden sich aktuell aber auch nicht mit Blick auf die Volkspartei stellen.