Bauern-Proteste: Belgischer Handel gefährdet
Protestierende Bauern legen seit Tagen die Zufahrtsstraßen in die französische Hauptstadt Paris lahm. Im Nachbarland Belgien treten die erzürnten Bauern ebenso in Aktion. Schon am Dienstag wurde der Hafen Zeebrugge, einer der größten in Europa, blockiert, was zu umfassenden Verkehrsblockaden führte, so "The Guardian" am Mittwoch.
Die Blockade der Zufahrtsstraßen zum Hafen könnte den kommerziellen Handel sowie In- und Exporte nach Großbritannien, Irland und Skandinavien beeinträchtigen.
"Minister auf Zeit, Bauer fürs Leben"
Bis Mittwochnacht soll der Verkehr rund um den Hafen auf Eis gelegt werden. Man wolle damit auf billige Importe und gegen die Preise protestieren, die die Landwirte für ihre Lebensmittel erhalten. "Minister auf Zeit, Bauer fürs Leben", skandierten sie.
Der belgische Bauernbund rief zu weiteren Protesten auf. Vor allem am Donnerstag, da sich die EU-Staats- und Regierungschefs an jenem Tag in Brüssel zu einem Sondergipfel treffen.
Damit sind sie nicht alleine. Nicht nur in Frankreich und Belgien, sondern auch in Italien haben sich die Proteste mittlerweile ausgeweitet. Auf Autobahnen in der Nähe von Rom kam es in den vergangenen Tagen zu Störungen. Auch der spanische Bauernbund kündigte am Dienstag an, sich den Protesten anzuschließen.
Ihren Anfang nahmen die Bauernproteste in Deutschland. Sie protestieren gegen die Subventionskürzungen beim Agrardiesel.
Zusammenfassung
- In Hinblick auf den EU-Gipfel am Donnerstag wollen Bauern in ganz Europa ihre Proteste ausweiten.
- In Belgien droht die Beeinträchtigung des kommerziellen Handels, Verkehrsblockaden dürften weiter in Italien, Frankreich und auch Spanien auftreten.