Babler: "Ich stehe für eine ganz andere Politik" als Schnabl
Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) will ein Zeichen setzen: Er möchte Landesrat in Niederösterreich werden.
Er wolle ein Zeichen setzen und aufrütteln - auch in der eigenen Partei. Als zweiten Grund für seine Kandidatur nennt er den politischen Stil der ÖVP. Alle würden darunter leiden, sagt er im Gespräch mit PULS 24 Anchor Daniel Retschitzegger.
Aber kein Zeichen gegen den Spitzenkandidaten Franz Schnabl. "Ich stehe für eine ganz andere Politik" - Traiskirchen sei nicht nur "diese gallische Stadt", sondern auch ein "Role Model", sagt der passionierte Kommunalpolitiker.
Meine Person kann man messen an den Dingen, die wir machen.
Ihn würde von den anderen Kandidat:innen unterscheiden, dass er das aus der "Kinderrechte-Sicht" durchdenken würde.
Falls er in den Landtag einzieht, dann würde er das Landtags-Gehalt spenden und Bürgermeister von Traiskirchen bleiben wollen.
Rote Bewegung?
Er habe keinen großen Partei-Apparat hinter sich, sagt Babler. "Wir tragen das über Social Media".
Er steht am letzten Listenplatz: Das sei sein Wunsch gewesen. Babler sieht sich als Politiker "von unten", aber auf einem Wahlzettel mit 300 Leuten sei man so auch einfacher zu finden.
Ob das für Babler der Start einer größeren Kampagne ist, dieser Antwort weicht der (noch) Bürgermeister aus. "Was die Partei und die Partei-Gremien machen, das kann man nur dann diskutieren wenn wir auch ein gutes Ergebnis haben".
Kein Blau-Rot
Eine Koalition mit der FPÖ könne sich Babler nicht vorstellen: "Es ist einfach keine Schnittmenge da".
Das ist eine Grundhaltung, die ich weitergeben will, dass man Menschen hilft und, dass kein Mensch illegal ist auf dieser Welt.
Die erste, die dem FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer eine Koalition angeboten hätte, sei Johanna Mikl-Leitner gewesen.
Anders sieht das der Spitzenkandidat der SPÖ in Niederösterreich, Franz Schnabl. Er sagt im Newsroom LIVE, dass er sich eine Unterstützung vorstellen könne, wenn "die Inhalte mitgetragen werden".
In der Aussage sieht Babler kein entschlossenes "Ja" für eine Zusammenarbeit, aber auch keine Verneinung.
Keine Konkurrenz
Schnabl wünscht Babler "jede Vorzugsstimme", das unterstütze insgesamt die Sozialdemokratie. "Es war ja auch so abgesprochen - wir haben hervorragende Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Niederösterreich, 109 an der Zahl". Babler sei ein Vorbild für viele, sagt Schnabl. Er wäre stolz, wenn Babler mehr Vorzugsstimmen als er selbst hätte.
Bablers Meinung zum Asylthema würde jedenfalls fest stehen. Auch innerhalb der SPÖ würde er da für eine klare Haltung werben: Es solle nicht jedes Mal, wenn "ein bisschen ein Druck kommt, oder Propaganda kommt" die Meinung geändert werden. Menschliche Fragen würden auch menschlich gelöst gehören, sagt er, "alles andere ist überhaupt keine Alternative".
Zusammenfassung
- Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) strahlt schon lange über die Grenzen der Kommunalpolitik. Für die Niederösterreich-Wahl bringt er sich auch auf Landesebene in Position.
- Stürzt die SPÖ mit Schnabl auf Platz drei, scheint er bereit zu sein, den NÖ-SPÖ-Spitzenkandidaten politisch zu beerben.