Wim Wenders für Weihnachten

Bei Arthaus ist das lakonisch als "Best Of Wim Wenders" betitelte Sammelwerk erschienen, wobei der Regisseur die zehn Filme selbst ausgesucht hat. Und dabei ist der gebürtige Düsseldorfer durchaus für Überraschungen gut. So finden sich zum Teil erwartbar jene Arbeiten im Kompendium, die zum Filmerbe der Menschheit gehören wie "Der Himmel über Berlin". Auch der jüngste, vielleicht berührendste Film des Altmeisters, sein Japan-Essay "Perfect Days", hat den Weg in den vom Meister selbst bestückten Olymp geschafft.

Daneben hat Wim Wenders aber auch Werke ausgewählt, die bis dato eher Aficionados ein Begriff sind. Das teilimprovisierte Roadmovie "Im Lauf der Zeit" aus 1976 etwa oder der selbstreflexive Blick auf das Filmgeschäft "Der Stand der Dinge" aus 1982 mag ebenso überraschen wie der US-Streifen "Am Ende der Gewalt" aus 1997, der in diesem Rahmen seine Premiere auf Blu-Ray feiert. Was hingegen im Wenders-Konvolut fehlt sind die Dokumentararbeiten. Weder "Buena Vista Social Club" noch "Pina" sind in diesem Rückblick über die Jahrzehnte zu finden.

Ein Werk der Kollektion indes bekommt zusätzlich einen Soloauftritt. Der Klassiker "Paris, Texas" mit Nastassja Kinski und Harry Dean Stanton wird zum 40-Jahr-Jubiläum des Kinostarts auch in UHD veröffentlicht. Hier ist umfangreiches Bonusmaterial inklusive - wie bei den übrigen Werken der Box auch. Hierzu gehört im Falle des Best-of neben den üblichen Audiokommentaren und Interviews ein Gespräch von Wenders mit dem unsterblichen Roger Willemsen sowie eine Masterclass des Regisseurs.