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Wiener Festivals Voice Mania und KlezMORE starten wieder

Zwei Konzertformate schicken sich auch heuer an, Wien den November-Blues auszutreiben: Das A-Capella-Festival Voice Mania bietet ab Freitag (8. November) wieder einen Monat lang Vokalartistik in unterschiedlichsten Spielformen. Tags darauf beginnt dann das KlezMORE-Festival und wartet - erstmals unter der Intendanz von Franziska Hatz und Lisa Reimitz - einmal mehr mit Liedgut der jüdischen Kultur auf.

Bei Voice Mania ist der Startschuss in der Wiener Innenstadt traditionell schwer zu überhören. Unter dem Motto "Balcanto & A Cappella To Go" werden Balkone der City zwischen 14 und 17 Uhr kurzfristig zu außergewöhnlichen Bühnen, von denen aus Vokalensembles sowie Solistinnen und Solisten kostenlos Proben ihres Könnens in Richtung des Publikums schmettern oder es - falls gewünscht - zu ebener Erd ein Stück des Weges singend und tirilierend begleiten. Das soll Lust machen auf die bis zum 8. Dezember angesetzten 25 abendfüllenden Konzerte im Theater am Spittelberg und im Metropol.

Das Indoor-Opening der 26. Festivalausgabe bestreitet die multinationale Formation The Cast. Die Stimmkünstler aus vier Kontinenten knöpfen sich vor allem das Opernfach vor, um Genreklassiker auf neue Weise zu präsentieren. Insgesamt sind für den heurigen Festivaldurchgang rund 35 Ensembles bzw. Solistinnen und Solisten aus 21 Nationen angekündigt. Aus Österreich treten beispielsweise die mundartverliebte Gesangskapelle Herrmann, die dem harmonischen Barbershop-Stil frönenden Five Gold Rings, die der Schellack-Ära Tribut zollenden Comedian Vocalists oder die Gruppe Safer Six, die mit einem "Pop-Feuerwerk der Superlative" ihr 25-jähriges Bestehen feiert, auf. Ergänzt wird das erneut von Leiterin Nuschin Vossoughi verantwortete Programm etwa mit einem Beatbox-Seifenblasen-Event für Kinder oder den "Voice Mania Short Cuts" - einer Allianz aus Vokalartistik und Bodyakrobatik.

Altbewährtes frischt indes das neue KlezMORE-Intendantinnenduo durch sanfte Neuerungen auf. So lassen sich Hatz und Reimitz, die die Leitung von Langzeitchef und Festivalgründer Friedl Preisl geerbt haben, nicht nur von zwei Kuratorinnen, Isabel Frey und Esther Wratschko, unterstützen, sondern setzen erstmals auch auf ein Jahresmotto. "Vielerorts" heißt es - und ist zugleich der Titel der Auftaktveranstaltung am Samstag im Theater Nestroyhof Hamakom. Der Abend besteht nicht nur aus einem Konzert des britischen Avantgarde-Elektro-Folk-Streicherduos Fran & Flora, sondern auch einem Podiumsgespräch mit den Festivalmacherinnen, um unter anderem am Jahrestag der Novemberpogrome über den öffentlichen Auftrag eines Festivals für jüdische Musik in Wien zu debattieren. Einen Tag später geht dann das offizielle Eröffnungskonzert im Stadtsaal mit Klezzfour - eine Art Supergroup der Klezmer-Szene - über die Bühne.

Insgesamt zwölf Spielstätten werden bis 17. November zu KlezMORE-Austragungsorten. Das Programm reicht von sephardischer Musik der serbischen Gruppe Shira U'tfila über ein von Chaia und Seba Kayan veranstaltetes Clubbing unter dem Motto "Kleztronica meets Oriental Techno" bis zur jiddisch-ukrainischen Exilband Druzi zum Abschluss der 21. Festivalausgabe. Dazu gibt es einige neue Veranstaltungsformate - darunter das Synagogenkonzert "Kol Isha - Jewish Women Voices" der jüdischen liberalen Gemeinde Or Chadasch, die von Frauen gesungene jüdische Liturgie zelebriert, einen partizipativen Schabbat-Abend oder eine Spezialführung durch die aktuelle Ausstellung "Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis" des Jüdischen Museums Wien.

(S E R V I C E - www.voicemania.at/; https://klezmore-vienna.at/)

ribbon Zusammenfassung
  • Das A-Capella-Festival Voice Mania startet am 8. November in Wien und bietet bis zum 8. Dezember 25 Konzerte mit 35 Ensembles aus 21 Nationen. Die Veranstaltungen finden unter anderem im Theater am Spittelberg und im Metropol statt.
  • Voice Mania wird von Nuschin Vossoughi geleitet und bietet neben Konzerten auch ein Beatbox-Seifenblasen-Event für Kinder. KlezMORE präsentiert unter anderem ein Synagogenkonzert und eine Spezialführung im Jüdischen Museum Wien.