Ukrainischer Komponist Silvestrov erhält "Opus Klassik 2022"
"Es gibt wohl wenige Komponisten unserer Zeit, die fast allein für die Musik eines Landes stehen", erklärte der Verein zur Förderung der Klassischen Musik als Opus-Klassik-Ausrichter am Montag. Kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine musste Silvestrov das Land verlassen, er lebt den Angaben zufolge seitdem in Berlin.
"Er ist ein spät Berufener, der erst mit Anfang 20 anfing, in seiner Heimatstadt Musik zu studieren – und dann schnell Anschluss an die westliche Avantgarde fand, sehr zum Missfallen der sowjetischen Kulturpolitik. Anfang der 70er-Jahre wandte er sich einem neuen Stil zu, der sein Schaffen bis heute prägt", hieß es weiter.
Viele von Silvestrovs Kompositionen seien "ikonisch geworden und werden weltweit von führenden Orchestern und Solisten gespielt. Neben den acht Sinfonien und dem seiner 1996 verstorbenen Frau Larissa gewidmeten "Requiem" sind es vor allem die Kammermusik und die Solowerke für Klavier, in denen sich seine Idee von Musik am eindrücklichsten manifestiert."
Der "Opus Klassik" ist einer der wichtigsten Preise für das Genre. Ausrichter ist der Verein zur Förderung der Klassischen Musik, in dem Labels, Veranstalter, Verlage und Personen der Klassik-Szene vertreten sind. Die Auszeichnung hatte 2018 im Konzerthaus Berlin ihre Premiere.
Zusammenfassung
- Er gilt als bedeutendster Komponist der Ukraine und genießt auch weltweit herausragendes Ansehen - nun wird der am 30. September 1937 in Kiew geborene Valentin Silvestrov mit dem "Opus Klassik 2022" für sein Lebenswerk geehrt. Die Auszeichnung soll dem dann 85-Jährigen am 9. Oktober im Berliner Konzerthaus überreicht werden, die Laudatio auf Silvestrov hält die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth.