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Menschen erhoben ihr Wort für Menschenrechte: Rühm-Aktion

Heute, 14:00 · Lesedauer 2 min

Gerhard Rühm hatte gerufen - und die Menschen kamen tatsächlich in Scharen. "Eine totale Rezitation der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" heißt das Projekt des Universalkünstlers, der vor wenigen Tagen seinen 95, Geburtstag gefeiert hatte. Vor dem Volkstheater Wien waren die Leute dazu aufgerufen, das Wort zu ergreifen. Genauer gesagt: Jeweils ein ihnen zugeteiltes Wort laut in ein vor dem Eingangsportal aufgestelltes Mikrofon zu sprechen. Die Idee funktionierte!

Um 11 Uhr hatte Rühm - Poet und Performer, Zeichner und Konzeptkünstler, Musiker und Mitbegründer der legendären Wiener Gruppe - die Aktion eröffnet und das erste Wort gesprochen: "Artikel" (es folgten "eins", "Freiheit", "Gleichheit", "Solidarität"). Die 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommene "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" umfasst 1421 Worte. Und ebenso viele unterschiedliche Menschen sollten ihre Stimme für Menschlichkeit und Freiheit der Grundrechte, deren universelle Verbindlichkeit in jüngster Zeit ordentlich unter Druck geraten ist, erheben. Wort für Wort.

Am frühen Nachmittag lag man auf Kurs und bei knapp vor der Hälfte des Textes. Gegen 13.30 Uhr war zwar keine Warteschlange zu verzeichnen, doch viele Passanten beteiligten sich nach rascher Orientierung kurz entschlossen an dieser Koproduktion von Volkstheater und TONSPUR Kunstverein Wien, sodass es zügig weiterging. Jede und jeder durfte "sein" bzw. "ihr" Wort ebenso mit nach Hause nehmen wie den Gesamttext, zu dem man beigetragen hatte. Gegen 17 Uhr, hatte man berechnet, müsste man ans Ziel und zu den Schlussworten kommen: "zum", "Ziel", "hat".

Wo und wann Zusammenschnitte der Ton- und Videodokumentation der Aktion veröffentlicht wird, steht noch nicht endgültig fest.

Zusammenfassung
  • Gerhard Rühm, der kürzlich seinen 95. Geburtstag feierte, initiierte vor dem Volkstheater Wien eine Aktion zur Rezitation der 1421 Worte umfassenden Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
  • Jeder Teilnehmer sprach ein ihm zugeteiltes Wort der Erklärung in ein Mikrofon, und die Aktion, die um 11 Uhr begann, sollte gegen 17 Uhr abgeschlossen sein.
  • Die Aktion, eine Zusammenarbeit mit dem Volkstheater und dem TONSPUR Kunstverein Wien, betonte die Bedeutung der Menschenrechte, deren Bedeutung in jüngster Zeit unter Druck geraten ist.