Seit 8 Tagen im Spital
Papst Franziskus weiter in "kritischem" Zustand
"Heute Morgen hatte Papst Franziskus eine asthmatische Asthmakrise von längerer Dauer, die auch die Verabreichung von Sauerstoff mit hohem Durchfluss erforderte", hieß es in der Presseaussendung.
"Bei den heutigen Blutuntersuchungen wurde außerdem eine Thrombozytopenie festgestellt, die mit einer Anämie einherging und die Verabreichung von Hämotransfusionen erforderlich machte", heißt es weiter. Der Heilige Vater ist weiterhin wach und hat den Tag in einem Sessel verbracht, wenn auch unter stärkeren Schmerzen als gestern. Im Moment ist die Prognose zurückhaltend", hieß es weiter.
Video: Papst Franziskus mit Lungenentzündung - So ernst ist die Lage
Papst Franziskus hatte zuvor nach offiziellen Angaben nach der bei ihm diagnostizierten beidseitigen Lungenentzündung eine weitere ruhige Nacht in der römischen Poliklinik "Agostino Gemelli" verbracht.
Dies teilte der Vatikan Samstagfrüh mit. Der Papst befindet sich seit acht Tagen im Krankenhaus. Der Spitalsaufenthalt werde sich über die ganze nächste Woche verlängern, berichteten die behandelnden Ärzte bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag.
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Papst wird Angelus-Gebet nicht sprechen
Wie bereits am vergangenen Sonntag wird der Papst das Angelus-Gebet auch diesmal nicht sprechen. Der Text für das Mittagsgebet werde vom Vatikan nur schriftlich veröffentlicht, teilte die vatikanische Pressestelle am Samstag mit.
Normalerweise hält das Oberhaupt der katholischen Kirche das Gebet jeden Sonntag zur Mittagszeit vom Fenster des Apostolischen Palastes mit Blick auf den Petersplatz. In der Vergangenheit hatte er sich im Krankheitsfall auch am Fenster des Krankenhauses oder per Video aus seiner Wohnung gezeigt.
Rücktritt? "Sinnlose Spekulationen"
Die für den Sonntag im Petersdom geplante Messe anlässlich des Jubiläums der Diakone wird statt vom Papst von Erzbischof Rino Fisichella zelebriert. Der Text zur Predigt des Papstes wird von Fisichella verlesen. Während der Messe ist die Weihe von 23 neuen Diakonen vorgesehen.
Der vatikanische Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, hält die derzeit kursierenden Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des Papstes wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes für "sinnlose Spekulationen": "Jetzt denken wir an die Gesundheit des Heiligen Vaters, an seine Genesung, an seine Rückkehr in den Vatikan. Das sind die einzigen Dinge, die zählen", betonte Parolin im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Samstag.
Vatikanischer Staatssekretär hat Papst noch nicht im Spital besucht
Parolin hat den Papst im Krankenhaus noch nicht besucht. "Ich bin bereit, ihn zu treffen, wenn er es für nötig hält, aber bisher gab es keinen Anlass dazu. Es besser, wenn er geschützt bleibt, und so wenig wie möglich besucht wird, damit er sich ausruhen kann und die Therapien, denen er sich unterzieht, effektiver sind. Gott sei Dank sind die Nachrichten aus dem Krankenhaus ermutigend, Franziskus erholt sich", erklärte Parolin.
Bezüglich Falschmeldungen über den Gesundheitszustand des Papstes sagte Parolin: "Ich halte es für ganz normal, dass in solchen Situationen unkontrolliert Gerüchte gestreut oder unpassende Bemerkungen gemacht werden: Es ist sicher nicht das erste Mal, dass das passiert", so der 70-jährige Prälat.
Zusammenfassung
- Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus bleibt kritisch, da er eine ausgedehnte Asthmakrise erlitt, die die Verabreichung von hochkonzentriertem Sauerstoff erforderlich machte.
- Papst Franziskus wird das Angelus-Gebet am Sonntag nicht sprechen, stattdessen wird der Text nur schriftlich veröffentlicht, während Erzbischof Rino Fisichella die Messe im Petersdom zelebriert.
- Kardinal Pietro Parolin bezeichnet Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des Papstes als sinnlose Spekulationen und betont, dass die Gesundheit des Papstes im Vordergrund steht.