Politik-Pension
"Größte Ehre meines Lebens": Schallenberg kündigt Rückzug an
"Nach beinahe sechs Jahren als Mitglied der österreichischen Bundesregierung habe ich die Entscheidung getroffen, dass die Zeit reif ist für eine Veränderung. Dieser Entschluss kommt nicht von ungefähr. Er ist wohl überlegt und schon seit Jahresbeginn in mir gereift", ließ Schallenberg per Aussendung wissen.
"Daher habe ich Anfang der Woche Christian Stocker darüber informiert, dass ich der nächsten Bundesregierung nicht mehr angehören werde", so der Interimskanzler. Er bezeichnete seinen Dienst für die Republik als "die größte Ehre meines Lebens. Ich bin unglaublich dankbar für diese Zeit".
Zweimal Übergangs-Kanzler
Nach dem Rücktritt von ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer hat Schallenberg am 10. Jänner seine Aufgaben interimistisch übernommen. Der studierte Jurist und Diplomat wurde im Juni 2019 im Experten-Kabinett von Brigitte Bierlein erstmals Außenminister.
Auch in der türkis-grünen Regierung behielt er dann dieses Amt. Auch damals sprang er schon für einen scheidenden ÖVP-Kanzler ein. Nach dem Rückzug von Sebastian Kurz war Schallenberg von Oktober bis Dezember 2021 Bundeskanzler, ehe Karl Nehammer für ihn übernahm.
Video: Schallenberg als Interimskanzler angelobt
Außenamt könnte NEOS zufallen
Schallenberg hatte bereits angekündigt, keiner Regierung mit den Freiheitlichen angehören zu wollen. In einer anderen Konstellation hatte er das bisher nicht ausgeschlossen. Manche nehmen seinen Rückzug zum jetzigen Zeitpunkt als Indiz, dass in der künftigen Regierung das Außenamt (neben dem Bildungsressort) den NEOS zufallen könnte.
Schallenberg war erstmals schon 1997 ins Außenministerium eingetreten. Später fungierte er für mehrere Minister als Pressesprecher, ehe er in die Expertenregierung nach dem Sturz des Kabinetts Kurz berufen wurde und selbst das Außenamt leitete.
Zusammenfassung
- Außenminister und Interimskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) hat am Samstag seinen Rückzug aus der Politik angekündigt.
- Bis eine neue Regierung steht, wird er aber noch im Amt bleiben.