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Rushdie macht sich Sorgen um Sicherheit von Künstlern

Autor Salman Rushdie ist um die Sicherheit von Künstlerinnen und Künstlern besorgt. Die Welt werde zu einem Ort, "an dem die Menschen anscheinend viel leichter zur Gewalt greifen, als es früher der Fall war", sagte er der dpa. "Und natürlich mache ich mir darüber große Sorgen, vor allem, weil sich vieles davon gegen Künstler verschiedener Art richtet, nicht nur gegen Schriftsteller, sondern auch gegen Musiker und sogar bildende Künstler in verschiedenen Teilen der Welt."

Der chinesische Künstler Ai Weiwei etwa habe in China große Probleme bekommen. "Künstler scheinen also überall auf der Welt zur Zielscheibe autoritärer Regierungen geworden zu sein. Und das ist sehr besorgniserregend", sagte der 76-Jährige. Je autoritärer eine Regierung oder ein Staatschef sei, desto mehr wollten sie Geschichten kontrollieren können. "Sie sagen: So sind die Dinge, und das ist es, was ihr tun und lassen müsst. Und wenn du davon abweichst, dann werden wir dich verfolgen." Schriftsteller und Künstler seien Menschen, die nicht in das Weltbild der Mächtigen passten.

Rushdie zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Gegenwart. Er war im Jahr 2022 bei einer Veranstaltung in den USA von einem Mann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt worden. In seinem neuen Buch "Knife" verarbeitet der in Indien geborene Autor die Attacke, bei der er sein rechtes Auge verlor und weitere schwere Verletzungen erlitt. 1989 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ayatollah Chomeini wegen des Romans "Die satanischen Verse" zur Ermordung des Autors aufgerufen. In Berlin wird Rushdie heute, Mittwoch, in informellem Rahmen den Bruno-Kreisky-Preis entgegennehmen, der ihm im Vorjahr für sein publizistische Gesamtwerk zuerkannt wurde. "Sein Name und sein Werk sind Symbol für die universelle Kraft der Freiheit des Wortes und für den Preis, den man dafür bezahlen kann", hieß es damals in der Begründung.

Am Freitag (23.30 Uhr, ZDF) ist er Gast im "Literarischen Quartett". Mit der Schriftstellerin Juli Zeh, dem Journalisten und Sprecher des PEN-Berlin, Deniz Yücel, und Gastgeberin Thea Dorn diskutiert er über "Die Verwandlung" von Franz Kafka - anlässlich Kafkas 100. Todestag am 3. Juni.

ribbon Zusammenfassung
  • Salman Rushdie, renommierter Schriftsteller, äußert tiefe Besorgnis über zunehmende Gewalt gegen Künstler weltweit.
  • Rushdie wurde 2022 in den USA während einer Veranstaltung lebensgefährlich verletzt; er verarbeitet diese Erfahrung in seinem neuen Buch 'Knife'.
  • Er wird am Freitag im 'Literarischen Quartett' zu Gast sein und über Franz Kafkas 'Die Verwandlung' diskutieren.