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Rod Stewart feiert die Big-Band-Ära

Im Herbst seiner Karriere hat sich Rod Stewart das "Great American Songbook", Motown- und Soulklassiker sowie bekannte Weihnachtslieder zu eigen gemacht. Auf "Swing Fever" nimmt er sich nun gemeinsam mit Jools Holland und dessen Rhythm html5-dom-document-internal-entity1-amp-end Blues Orchestra die Klassiker der Big-Band-Ära vor. Es ist der zweite Versuch des 79-Jährigen, der am 2. Juli in der Wiener Stadthalle gastiert.

"Ich habe in Los Angeles angefangen, ein Swing-Album aufzunehmen, aber das lief überhaupt nicht so, wie ich das wollte", sagt der charismatische Sänger im dpa-Interview. "Es klang ein bisschen zu sauber, ein bisschen zu sehr nach Frank Sinatra." Frank sei der "großartigste Sänger aller Zeiten", betont Stewart, aber für seine eigenen Aufnahmen war ihm der Sound etwas zu poliert.

Also rief er Holland (66) an, der mit unzähligen Stars gearbeitet hat und den meisten Briten durch seine Musik-TV-Show "Later... with Jools Holland" bekannt ist. "Seine Band ist rau und ungeschliffen, sie klingt genau so, wie ich es mir gewünscht hatte", sagt Stewart, der seinen neuen musikalischen Partner vorher nur flüchtig kannte. Neben der Liebe zur Musik verbindet die beiden Veteranen ihre Leidenschaft für Modelleisenbahnen. "Das hat uns zusammengebracht."

"Swing Fever" enthält Klassiker aus anderen Zeiten, die dennoch zeitlos sind, so wie die jazzige Broadway-Musical-Nummer "Ain't Misbehavin'" aus dem Jahr 1929. "Lullaby Of Broadway" von 1935 wurde unter anderem schon von Doris Day, Tony Bennett und Ella Fitzgerald gesungen, "Pennies From Heaven" war 1936 ein Erfolg für Bing Crosby. Mit dem "Tennessee Waltz" von Pee Wee King landete Patti Page 1950 einen Riesenhit. Was alle Songs auf "Swing Fever" gemeinsam haben: Sie sind äußerst schwungvoll. "Es sind keine langsamen Lieder drauf", stellt Stewart grinsend klar. "Also steht auf und tanzt!"

"Good Rockin" Tonight" ist in der Version von Elvis Presley am bekanntesten. Das Duo hat den Song allerdings im Boogie-Woogie-Stil des Originals von Roy Brown aufgenommen. Der hatte den Song 1947 auch geschrieben. "Swing führte uns zum Rock 'n' Roll", stellt Stewart klar, der zu Beginn seiner Karriere als Sänger der Jeff Beck Group und dann als Frontmann der Faces mit kernigem Rock 'n' Roll Erfolge feierte. Deutlich wird das bei der packenden Interpretation von Louis Primas "Oh Marie" mit treibendem Boogie-Piano und Saxofon-Solo.

Stewarts Reibeisenstimme klingt zwar nicht mehr ganz so kräftig wie früher, ist aber immer noch unverkennbar und passt perfekt zu den flotten Big-Band-Gassenhauern. Den Spaß beim Singen hört man Sir Rod an. Daneben machen die dynamischen Arrangements von Jools Hollands Rhythm & Blues Orchestra "Swing Fever" zu einem kurzweiligen und mitreißenden Vergnügen. Stewart möchte die Songs gern mit einem Orchester auf Tournee singen. "Ich hab schon mit Jools gesprochen. Wenn er keine Lust hat, dann stell ich das selbst auf die Beine."

Der britische Altstar, der vor einigen Jahren wegen Prostatakrebs behandelt wurde und den Krebs besiegte, hat also nicht vor, in naher Zukunft kürzerzutreten. Im Gegenteil. Das Wort Ruhestand gebe es für ihn überhaupt nicht. "Streich das Wort", sagt der jung gebliebene 79-Jährige, der nach eigener Aussage viel Sport treibt und seine Modelleisenbahn in riesigen Spezialkoffern auf Tournee mitnimmt, um sich die Zeit im Hotel zu vertreiben.

Im Herzen bleibe er immer ein Rocker, sagt Stewart. "Natürlich! Schau dir mein Gesicht an. Was hätte ich sonst sein sollen? Kannst du dir dieses Gesicht an einem Bankschalter vorstellen?"

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  • Im Herbst seiner Karriere hat sich Rod Stewart das "Great American Songbook", Motown- und Soulklassiker sowie bekannte Weihnachtslieder zu eigen gemacht. Auf "Swing Fever" nimmt er sich nun gemeinsam mit Jools Holland und dessen Rhythm html5-dom-document-internal-entity1-amp-end Blues Orchestra die Klassiker der Big-Band-Ära vor. Es ist der zweite Versuch des 79-Jährigen, der am 2. Juli in der Wiener Stadthalle gastiert.