Regisseur nach Übergriffs-Vorwürfen in Frankreich angeklagt
Die Schauspielerin bestätigte dem Investigativportal Mediapart, dass sie am Donnerstag von der Anklage erfahren habe. Ruggias Anwälte wollten sich am Donnerstag nicht äußern. Der Regisseur hatte die Vorwürfe bestritten.
Haenel hatte dem Regisseur Ende 2019 vorgeworfen, während der Dreharbeiten zum Film "Les Diables" (deutsch: "Kleine Teufel") mehrfach übergriffig geworden zu sein und sie unangemessen angegriffen zu haben. Damals war Haenel zwischen zwölf und 15 Jahren alt. Die 34-Jährige war die erste renommierte Darstellerin, die 2019 öffentlich über sexuelle Gewalt im französischen Kino sprach. Haenel schilderte die Ereignisse, die sich zwischen 2001 und 2004 ereignet haben sollen, in einem Video-Interview mit dem Portal Mediapart. Sie hat in Frankreich zweimal den renommierten Filmpreis César gewonnen.
Wie Mediapart am Donnerstag nach einer Sichtung der Anklageschrift berichtete, werden dem Regisseur sexuelle Übergriffe mit Gewalt, Zwang, Drohung oder Überraschung vorgeworfen. Die Taten seien an einer 15-Jährigen von einer Person mit Autorität begangen worden.
Zusammenfassung
- Der französische Regisseur Christophe Ruggia wird aufgrund von Vorwürfen der Schauspielerin Adèle Haenel wegen sexueller Belästigung einer Minderjährigen angeklagt.
- Haenel, die in Frankreich zweimal den renommierten Filmpreis César gewonnen hat, behauptet, Ruggia habe sie während der Dreharbeiten zu 'Les Diables' mehrfach belästigt, als sie zwischen 12 und 15 Jahre alt war.
- Die Anklage wirft Ruggia vor, sexuelle Übergriffe mit Gewalt, Zwang, Drohung oder Überraschung begangen zu haben, und hat die MeToo-Debatte in Frankreich angeheizt.