Deutschland wählt einen neuen Bundestag
Die Union mit Kanzlerkandidat und CDU-Chef Friedrich Merz dürfte laut Umfragen stärkste Kraft werden. CDU/CSU liegen zwischen 28 und 32 Prozent, gefolgt von der AfD (20 bis 21 Prozent). Dahinter liegen SPD (14 bis 16 Prozent) und Grüne (12 bis 14 Prozent). Die Linke könnte mit bis zu 8 Prozent ins Parlament kommen. FDP (4 bis 5 Prozent) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (3 bis 5 Prozent) müssen zittern.
Merz strebt eine Zweierkoalition mit SPD oder Grünen an - während CSU-Chef Markus Söder eine Koalition mit den Grünen strikt ablehnt. Sollten mehrere kleine Parteien über die Fünf-Prozent-Hürde kommen, dürfte die Union auf einen dritten Koalitionspartner angewiesen sein.
Der neue Bundestag muss spätestens 30 Tage nach der Wahl zusammentreten – das wäre der 25. März. Die Entscheidung über die künftige Regierung wird voraussichtlich aber erst Wochen oder Monate danach fallen. Der neue Bundestag wird wegen einer Reform deutlich schlanker sein. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf 630 begrenzt – mehr als 100 weniger als aktuell.
Nach Schätzungen des Auswärtigen Amtes in Berlin leben zwischen drei und vier Millionen Deutsche im Ausland, davon rund 239.500 in Österreich. Allerdings sind nicht alle wahlberechtigt. Die Bundeswahlleiterin ist bis Donnerstag von rund 213.000 Eintragungen von Auslandsdeutschen in die Wählerverzeichnisse der Gemeindebehörden unterrichtet worden. Für das Wählerverzeichnis sind die Gemeindebehörden des letzten Hauptwohnsitzes in Deutschland zuständig. Die deutsche Botschaft in Wien konnte daher über die Zahl der in Österreich wahlberechtigten deutschen Staatsbürger auf APA-Anfrage keine Auskunft geben.
Zusammenfassung
- Am Sonntag wählen rund 59 Millionen Deutsche einen neuen Bundestag, nachdem die Ampel-Koalition zerbrochen ist und die Wahl vorgezogen wurde.
- Die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz führt in den Umfragen mit 28 bis 32 Prozent, während die AfD auf 20 bis 21 Prozent kommt.
- Der neue Bundestag wird aufgrund einer Reform kleiner sein und nur 630 Abgeordnete umfassen, mehr als 100 weniger als bisher.