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Italien feiert Dante zum 700. Todestag des Nationaldichters

Trotz der Coronapandemie feiert Italien heute, Donnerstag, den 700. Todestag seines Nationaldichters Dante Alighieri (1265-1321), der als "Vater der italienischer Sprache" gilt. Der 25. März wurde im vergangenen Jahr zum "Dante-Tag" erklärt. An diesem Tag soll laut Tradition die Reise Dantes durch die Hölle im Versepos "Göttliche Komödie" begonnen haben.

Highlight des Dante-Tags ist der Auftritt von Oscar-Preisträger Roberto Benigni. Der gebürtige Toskaner und Dante-Experte liest im Quirinalpalast in Rom Verse aus dem "Paradies", dem dritten Teil der "Göttlichen Komödie", im Beisein von Präsident Sergio Mattarella. Das Event wird am Donnerstag von RAI 1 um 19.10 Uhr live übertragen. Die Vorlesung wird von mittelalterlicher Musik der Gruppe Al Qantarah untermalt.

Der Dante-Tag war im vergangenen Jahr auf Initiative des Kulturministers Dario Franceschini eingeführt worden. "Wir feiern den Dante-Tag erst zum zweiten Mal, aber wir beobachten bereits einen enormen Zuwachs an Initiativen in Gedenken an den großen Dichter. Und dies trotz des schwierigen Augenblicks, den wir gerade erleben", so Franceschini.

In ganz Italien sind in diesem Jahr Hunderte von Veranstaltungen in Museen, Theatern, Bibliotheken und Archiven zu Ehren des "Vaters der italienischen Sprache" geplant. "Der Dante-Tag wird künftig einen wichtigen Platz in der italienischen Geschichte einnehmen", sagte Franceschini. Auf der Website des Kulturministeriums sind bereits über 200 Initiativen aufgelistet, die Dante gewidmet sind und sein Werke ehren. Das Versepos "Göttliche Komödie" zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.

Webinare, digitale Ausstellungen, Videos, Live-Streaming, Lesungen auf Youtube, Seminare, Performances, Ausstellungen von Archivdokumenten: Die Liste der Initiativen zu Ehren des Florentiner Poeten ist lang. Der Löwenanteil entfällt auf die Staatsarchive, die bisher mit 54 Veranstaltungen mobilisiert wurden. Aber auch staatliche und kommunale Bibliotheken, Museen, archäologische Parks und sogar ausländische Botschaften und Kultureinrichtungen in Italien beteiligen sich an Initiativen zum 700. Todestags Dantes.

Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren und starb am 14. September 1321 in Ravenna. In beiden Städten ist ein umfangreiches Festprogramm vorgesehen. Eine der wohl wichtigsten Schauen soll Anfang April in Forlì öffnen. Ihr Titel: "Dante. La visione dell'arte" . In Rom plant der Museumskomplex Scuderie del Quirinale eine Schau mit dem Namen "Inferno". Sie soll am 5. Oktober starten und bis Jänner 2022 laufen. Auch Konzerte, Vorträge und touristische "Dante-Pfade" zum Erkunden der mit dem Dichter verbundenen Orte stehen im Programm.

Im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstagsausgabe) hob Staatschef Mattarella die Bedeutung Dantes auch für die heutige Zeit hervor. Dantes Poesie vermittle Lehren, die heute noch aktuell seien, wie zum Beispiel das Thema des Konflikts zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.

ribbon Zusammenfassung
  • Trotz der Coronapandemie feiert Italien heute, Donnerstag, den 700. Todestag seines Nationaldichters Dante Alighieri, der als "Vater der italienischer Sprache" gilt.
  • Der 25. März wurde im vergangenen Jahr zum "Dante-Tag" erklärt.
  • An diesem Tag soll laut Tradition die Reise Dantes durch die Hölle im Versepos "Göttliche Komödie" begonnen haben.
  • Der Löwenanteil entfällt auf die Staatsarchive, die bisher mit 54 Veranstaltungen mobilisiert wurden.