Hans-Gratzer-Preis 2024 an Autor Guido Wertheimer
"Die Geisterbeschwörung einer jüdisch-europäischen Familiengeschichte als geheimnisvolles Roadmovie. Beinahe prophetisch erscheinen die drei Hauptfiguren, getrieben durch einen Countdown 'bis wieder alles explodiert' - gemeint ist der brutale Angriff der Hamas auf israelische Zivilist:innen am 7. Oktober und der darauffolgende Gaza-Krieg", heißt es laut Aussendung vom Sonntag in der Jurybegründung. Der Autor, der 1996 in Buenos Aires geboren wurde und später Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin studierte, finde eine luzide, offene Form, um das Grauen der Menschheit in Worte zu fassen. "Er erzählt von den Spuren des Vernichtungskreislaufs, den Menschen immer wieder entfesseln. Eine poetische Bildbeschreibung, die auch Ausgänge, Türen hat. Gleichzeitig ein flammendes Plädoyer, die Gewalt zu stoppen", so die Jury.
Der separat vergebene Publikumspreis, der am Samstagabend schriftlich via Saal-Abstimmung im Schauspielhaus ermittelt wurde, ging an Noëlle Haeseling für den Stückentwurf "Von Fischen und Frauen". Der Text wird noch in dieser Saison im Rahmen einer szenischen Lesung am Wiener Schauspielhaus zu erleben sein. Am 2. Mai werden zudem alle fünf eingereichten Stücke in kurzen Hörspielfassungen im Rahmen der Ö1-Sendung "Soundart: Kunst zum Hören" ausgestrahlt.
Zusammenfassung
- Guido Wertheimer, der Autor des Stückentwurfs 'Die realen Geister', ist der Gewinner des Hans-Gratzer-Preises 2024, der mit 8.000 Euro dotiert ist.
- Die Uraufführung seines Stückes ist für den 31. Jänner 2025 im Schauspielhaus Wien geplant.
- Der Publikumspreis wurde an Noëlle Haeseling für den Stückentwurf 'Von Fischen und Frauen' vergeben.