Grafische Erzählung Mayröckers im Prunksaal der ÖNB
Darin bediente sich Mayröcker einiger für Comics typischer Stilmittel; zehn nummerierte Sequenzen, Panels und Sprechblasen sind zu sehen. Sie beschrieb ihren Tagesablauf: Die Lehrerin Mayröcker steht um halb acht Uhr morgens auf und geht im Regen in die Schule, die Erzählung endet mit einem Liebesbriefchen und "tausend Bussi". Mayröcker nannte Jandl, mit dem sie über 40 Jahre gemeinsam verbrachte, ihren "Hand- und Herzgefährten" und widmete ihm zahlreiche Gedichte, die laut einer Aussendung der Nationalbibliothek "auf unvergleichliche Weise von der Liebe und auch von Vergänglichkeit und Sehnsucht handeln".
Das Werk wurde online vom Publikum ausgewählt und setzte sich gegen Arthur Schnitzlers "Liebelei" und die Literaturzeitschrift "Literatura Mondo" durch. Am Dienstag, den 29. März, findet um 18 Uhr ein Expertenvortrag zum Manuskript in der Nationalbibliothek statt, die Mayröckers literarischen Nachlass seit 2019 ordnet, erforscht und sichert.
Zusammenfassung
- Mit Friederike Mayröckers Manuskript "FÜR ERNST am 21.4.70" zieht morgen, Dienstag, ein Stück Alltagspoesie in den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien ein.
- Die im vergangenen Jahr verstorbene Schriftstellerin zeichnete und beschrieb darin einen Tag, den sie ohne ihren Geliebten, den Dichter Ernst Jandl, verbrachte.
- Bis zum 15. Mai ist die grafische Erzählung ausgestellt.