"Good Bye, Lenin!"-Regisseur Wolfgang Becker gestorben
Becker starb überraschend am Donnerstag im Alter von 70 Jahren, wie seine Agentur mitteilte. Becker wurde am 22. Juni 1954 im Sauerland geboren, studierte in Berlin und gewann mit "Schmetterlinge" einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno.
Er gründete mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt die Produktionsfirma "X Filme". Mit Jürgen Vogel machte er die Tragikomödie "Das Leben ist eine Baustelle", und in der Satire "Ich und Kaminski" ging es erneut um eine Täuschung.
"Good Bye, Lenin!"
Eine Frage wurde ihm in Interviews wegen "Good Bye, Lenin!" - es geht um den jungen Daniel Brühl, der die DDR für seine Mutter noch ein wenig länger aufrechterhält - oft gestellt. "Die erste Frage war immer, ob ich aus dem Osten oder Westen bin", sagte Becker zu seinem 65. Geburtstag der dpa: "Hätte man auch googeln können."
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Bei "Good Bye, Lenin!" habe er den Wind der Geschichte durch eine kleine Plattenbauwohnung wehen lassen wollen, sagte Becker. Die Zeitgeschichte als Hintergrund, eine Familie im Vordergrund. Und über allem schwebt eine Lüge.
Keine "Ostalgie"
Danach sei gerade durch Shows im Fernsehen der Begriff "Ostalgie" aufgekommen, sagt Becker. Er finde diesen im Zusammenhang mit seinem Film "überhaupt nicht passend".
Wenn dem Film jedoch vorgeworfen werde, er habe einen "rosaroten, ostalgischen Blick auf die DDR", sei quasi eine nachträgliche Idealisierung oder Romantisierung eines Unrechtsregimes, "dann kann ich nur sagen: Ihr habt den Film nicht wirklich gesehen".
Ostalgie habe für Ex-DDR-Bürger ohnehin eine andere Bedeutung gehabt. "Es ging nicht um eine Sehnsucht nach der alten DDR, sondern um die Verteidigung der eigenen Lebensleistung und Vergangenheit."
Frühe Anerkennung
Für seinen an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin produzierten Abschlussfilm "Schmetterlinge" (1988) sorgte er früh für internationale Anerkennung. Es folgten u.a eine Tatort-Folge mit dem Titel "Blutwurstwalzer" und das Drama "Kinderspiele" (1992). "Das Leben ist eine Baustelle" war sein erster Kinofilm.
Zusammenfassung
- Der bekannte Regisseur Wolfgang Becker, berühmt für den Film 'Good Bye, Lenin!', ist überraschend verstorben. Er wurde im Sauerland geboren und studierte in Berlin.
- Mit seinem Film 'Schmetterlinge' gewann Becker einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno, und er gründete die Produktionsfirma 'X Filme' mit bekannten Regisseuren.
- Becker lehnte den Begriff 'Ostalgie' für 'Good Bye, Lenin!' ab und betonte, dass es in seinem Film um die Verteidigung der eigenen Lebensleistung der Ex-DDR-Bürger ging.