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Depeche Mode zeigten in Klagenfurt keine Altersschwäche

Düster und doch sehr lebendig ging gestern die etwas über zweistündige Show unter (regen-)freiem Himmel über die Bühne des Klagenfurter Stadions: Das einzige Österreich-Konzert der seit mehr als 40 Jahren aktiven britischen Synthie-Rock-Band Depeche Mode begeisterte mit Klassikern und Titeln des neuen Albums "Memento Mori". Spätestens bei den Zugaben sangen alle mit.

Der diabolisch wirkende Frontman Dave Gahan tanzt im schwarzen Anzug elegant über die Bühne und eröffnet mit zwei Titeln aus dem neuen Album das Konzert ("My Cosmos Is Mine", "Wagging Tongue"). Bei "Walking In My Shoes" hält er kokett seine weißen Schuhe in die Kamera und hat das Publikum von Anfang an fest im Griff. Ihm zur Seite der Keyboarder und Gitarrist Martin L. Gore, mit dem Gahan als eine der vier Zugaben "Waiting For The Night" singt. Bei "Just Can't Get Enough" stimmt die euphorisierte Menge lautstark mit ein und will die Musiker nicht mehr von der Bühne lassen.

Dunkel grundierte Songs wie der neue "Speak To Me" oder "Sister of Night" lassen das Publikum die Handy-Taschenlampen zücken, mit den stampfenden Rhythmen von Klassikern wie "Personal Jesus", "Enjoy The Silence" oder "Everything Counts" demonstrieren die vier jung gebliebenen Musiker Vitalität und Spielfreude. Mehrfach totgesagt hat sich die Elektro-Pop-Band immer wieder neu erfunden und gilt heute mit weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern als eine der erfolgreichsten Bands der Welt.

Als Hommage an das im Vorjahr verstorbene Gründungsmitglied Andrew Fletcher flimmern bei "World In My Eyes" Bilder von ihm und aus der Vergangenheit der Band über die riesige Videowall. Der Tod ist nicht nur durch den Titel der Tour allgegenwärtig, Totenköpfe und Kapuzenmänner in schwarz-weißen Videosequenzen unterstreichen etwas geschmäcklerisch die Stimmung einiger Hits. Ein überdimensionales M dominiert die perfekte und kurzweilige Bühnenshow der Pop-Veteranen, zu denen seit 26 Jahren auch der österreichische Schlagzeuger Christian Eigner und der Keyboarder und Bassist Peter Gordeno zählen.

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  • Bei "Walking In My Shoes" hält er kokett seine weißen Schuhe in die Kamera und hat das Publikum von Anfang an fest im Griff.