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Das Filmmuseum Österreich hat heuer Grund zu feiern

Ein kleines Jubiläumsjahr steht dem Österreichischen Filmmuseum heuer ins Haus, wird die cineastische Institution doch geschlagene 60 Jahre. "Aber der 60er soll keine Nabel- oder gar Rückschau werden", versicherte Direktor Michael Loebenstein bei der Programmpräsentation am Donnerstag. Stattdessen setzt man einen Schwerpunkt auf weibliche Filmschaffende.

So sind im Laufe der kommenden Monate Filmschauen mit den Werken von Videokunstpionierin Susan Mogul, der österreichischen Dokumentaristin Karin Berger oder Super-8-Experimentatorin Helga Fanderl zu sehen. Und auch die 95-jährige, georgische Regisseurin Lana Gogoberidse erhält im Herbst ein Forum im Filmmuseum.

Den Beginn des Jahres markiert aber die traditionelle italienische Doppelretro, bei der heuer Werke von Liliana Cavani sowie Marco Bellocchio gezeigt werden. Zum 10. Todestag von Michael Glawogger wird im April sein Œuvre gezeigt, was auch beim Dokumentarfilmer Amos Gitai der Fall ist, eine der kritischsten Stimmen Israels, der im Mai auch persönlich anreisen wird. Und bei der Retrospektive "Life Courses" werden über 50 Dokumentarfilme zu sehen sein, die jeweils über Jahrzehnte ihre Sujets verfolgen.

Abgesehen von den Programmhöhepunkten gibt es im Jubiläumsjahr weitere gute Nachrichten für das Haus. "Die Stadt Wien erhöht unsere Jahresförderung signifikant und dauerhaft", freute sich Loebenstein. So steigt die Subvention von knapp 875.000 auf 1,6 Mio. Euro. Hinzu kommen 1,2 Mio. Euro vom Bund, mit dem man sich weiterhin in Gesprächen über eine Anhebung befinde, sowie 860.000 Euro an Eigenerträgen. Investiert werden die Mehrmittel unter anderem in eine faire Bezahlung der Mitarbeitenden, eine Datenbank sowie das Filmmuseum LAB. Dieses Museumsdepot für die 500.000 Objekte umfassende Sammlung, das auch die Aufgabe eines digitalen Laboratoriums und einer Werkstätte erfüllen soll, dürfte nun im Frühling 2025 im Arsenal eröffnen.

So schlägt man ein neues Kapitel in der Geschichte des 1964 von Peter Konlechner und Peter Kubelka gegründeten Hauses auf, das sich schnell im Chor der europäischen Kinematheken etablierte. Abgesehen vom 60-jährigen Bestehen hat das Filmmuseum heuer übrigens weitere Gründe, um zu feiern: Am 23. März wird Co-Gründer Kubelka 90, Ex-Direktor Alexander Horwath am 7. Dezember 60 und sein Nachfolger Michael Loebenstein am 26. August 50 Jahre alt.

(S E R V I C E - www.filmmuseum.at)

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  • Ein kleines Jubiläumsjahr steht dem Österreichischen Filmmuseum heuer ins Haus, wird die cineastische Institution doch geschlagene 60 Jahre.