Burgtheater: Kušej und Happel angeblich auf Dreiervorschlag
Auf die Frage, was sie nach dem Festspielsommer 2023 tun werde, meinte Hering am Freitag Rande der Pressekonferenz der Salzburger Festspiele zur APA, dass sie noch keine Pläne habe. Am schönsten wäre für sie derzeit die Vorstellung, sich einmal ein Sabbatical zu gönnen, um Dinge mit mehr Muße und Zeit tun zu können.
Etliche Favoriten wie Andreas Beck, Intendant des Münchner Residenztheaters, Karin Beier, Intendantin des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, und Barbara Frey, Intendantin der Ruhrtriennale, hatten sich in den vergangenen Wochen öffentlich aus dem Rennen genommen. Der "Kurier" brachte jüngst den Namen von Regisseurin Anna Bergmann ins Spiel. Die 44-jährige Deutsche ist seit 2018 Schauspieldirektorin in Karlsruhe und hatte damals mit der Ansage für Aufsehen gesorgt, nur Frauen inszenieren lassen zu wollen (ein Diktum, das allerdings nicht mehr gilt, Anm.). Am Theater in der Josefstadt in Wien hat sie erfolgreich "Fräulein Julie", "Madame Bovary" und Jelineks "Rechnitz (Der Würgeengel)" inszeniert.
Martin Kušej hat indes von Rikki Henry die Regie des Theaterstücks "Extrem teures Gift" über den Mord an Alexander Litwinenko übernommen. Die Produktion hat am morgigen Samstag im Kasino am Schwarzenbergplatz Premiere. Im Ö1-"Morgenjournal" berichtete Kušej von einer Betriebsversammlung mit hunderten Menschen, die "alle entrüstet waren" über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eines schlechten Führungsstils. Zudem wäre es teuer und "ein verheerender Zustand", die Führung des Theaters "ohne Sinn und ohne Not" auszutauschen.
Zusammenfassung
- In der kommenden Woche soll die Entscheidung über die Burgtheater-Direktion ab Herbst 2024 fallen.
- "Der Standard" meldet, dass dem Kulturministerium ein Dreiervorschlag vorliege, der aus dem Amtsinhaber Martin Kušej, Burgschauspielerin und Reinhardt-Seminar-Chefin Maria Happel sowie einer weiteren Kandidatin bestehen soll.
- Salzburgs Schauspielchefin Bettina Hering soll nicht mehr im Rennen sein.