Blimlinger kann sich Schließung von Theatern vorstellen
"Das Auslastungsproblem gibt es nicht erst seit der Pandemie", unterstreicht Blimlinger, die es wichtig findet, die Debatte in dem Sinne zu führen, "was Land, Städte und das Publikum wollen und brauchen". Immer wieder heiße es, dass neue Besucherschichten erreicht werden sollen. "Ich gehe selbst gerne in klassische Konzerte: Im Musikverein gehöre ich mit 60 zu den Jüngeren im Parkett", so die ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste zum "Standard".
Wenn man Theater schließe, bedeute das nicht, "dass dort nichts mehr passiert, Theater müssen jedenfalls Räume für Kunst und Kultur bleiben. Die Frage ist, ob klassisches Theater, wie wir es kennen, für jeden Aufführungsraum das geeignete Format ist - oder man vielleicht in einem Theater auch etwas gänzlich anderes machen kann". Das kürzlich mit einer Entschuldung von 5,5 Mio. Euro unterstützte Theater in der Josefstadt hätte sie "natürlich nicht" in den Konkurs geschickt, aber: "Eines muss man schon sagen: Man kann nicht ununterbrochen Theater entschulden. Die Josefstadt ist ja nicht das einzige Haus, das wir gemeinsam mit der Stadt Wien entschuldet haben."
Auch inhaltlich würde sie sich gerade in Zeiten wie diesen anderes wünschen: "Könnte man angesichts der Pandemie vielleicht in dem einen oder anderen Theater auch hie und da ein Lustspiel spielen? Wie wäre es mit Molière? Das brauchen wir momentan alle."
Zusammenfassung
- Die Grünen-Kultursprecherin Eva Blimlinger kann sich "in bestimmten Zusammenhängen" durchaus vorstellen, Theater mit schlechter Auslastung zuzusperren und anderweitig zu bespielen.
- "Ich gehe selbst gerne in klassische Konzerte: Im Musikverein gehöre ich mit 60 zu den Jüngeren im Parkett", so die ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste zum "Standard".