"Alles sehr, sehr gut": Diagonale-Intendanten sind zufrieden
Das Programm und die Schwerpunkte seien sozusagen on the way kreiert worden, sagte Kamalzadeh im APA-Gespräch. Heuer habe es auf Migration rekurriert, mit einem kritischen Blick auf die österreichischen Zustände, mit einem breiten Fokus. "Lisa Polsters 'Bürglkopf' ist ja gleich zweifach ausgezeichnet worden", sagte der Intendant, der sich auch sehr zufrieden in Bezug auf eine Reihe von Debüts, auch im Spielfilmbereich äußerte, was auch für den Independentbereich gelte, auf Regisseurinnen, auf klein budgetierte Filme. Was den Zuspruch betreffe, so sei diesmal besonders das Wochenende gut verkauft gewesen, der Regen habe wohl geholfen.
Erfolgreich seien auch die beiden filmhistorischen Schienen "Aus dem Giftschrank" und "Österreich - eine Satire" gewesen. Besonders der Satire-Schwerpunkt aus den 1970ern und 1980ern sei gut angekommen, das habe subversives Potenzial gehabt, das bis heute nachwirke. "Das Jetzige ist die neue Abnormalität", bezog sich Kamalzadeh auf den Sukkus der Eröffnungsrede vom vergangenen Donnerstag.
Intendantin Claudia Slanar beschäftigte der Begriff "österreichisches Filmfestival" angesichts der Fülle von internationaler Zusammenarbeit, von einer Vielzahl von Arrivierten und Newcomern aus so vielen Ländern in und außerhalb Europas. Das lasse sich mittlerweile alles transnational betrachten, so Slanar.
Harte Budgetgespräche dräuen
Das Budget sei heuer etwas kleiner geraten, und auch die Mittel für die Filmvermittlung bei Schulen seien zurückgefahren worden, was laut Slanar zur Absage von drei entsprechenden Veranstaltungen geführt habe. Beim Preis der Jugendjury seien - einmalig - zwei Wiener Unternehmen eingesprungen, Prisma und Amour fou. Rund zwei Millionen Euro gesamt sei zur Verfügung gestanden. Man werde das Gespräch mit dem Land Steiermark suchen, wie auch mit den privaten Sponsoren. "In dieser wirtschaftlichen Situation sind alle vorsichtig", sagte Slanar. Wiederum bewährt als Festivalzentrum habe sich der Heimatsaal des Volkskundemuseums. Das wolle man beibehalten.
Zusammenfassung
- Das Filmfestival Diagonale 2025 verzeichnete einen hohen Zuspruch und erwartet mehr Zuschauer als im Vorjahr, obwohl die endgültigen Zahlen noch ausstehen.
- Mit einem Budget von rund zwei Millionen Euro musste das Festival Einsparungen bei schulischen Filmveranstaltungen hinnehmen, was zur Absage von drei Events führte.
- Lisa Polsters Film 'Bürglkopf' wurde zweifach ausgezeichnet, und der Satire-Schwerpunkt aus den 1970er und 1980er Jahren erwies sich als besonders erfolgreich.