Philipp da CunhaScreenshot NDR

Philipp da Cunha verwirrt das Netz

Ein NDR-Interview mit dem deutschen SPD-Politiker Philipp da Cunha trendet derzeit auf Twitter und zeigt, wie eine Überdosis Message Control wirkt.

Philipp da Cunha ist SPD-Politiker und erfährt gerade einen Bekanntheitssprung. Allerdings nicht so, wie er es sich wohl gewünscht hat. In einem Interview mit dem NDR erfährt die geneigte Zuseher:in, dass die SPD seit 15 Jahren Treffen mit Bürger:innen abhält. Unter anderem auch in eher hochpreisigen Restaurants. Was das gekostet hat, fragt der Journalist mehrmals nach. Eine Antwort? Fehlanzeige. Stur wiederholt der Politiker die einstudierten Sätze im Stakkato.

Hintergrund der Frage des Journalisten ist ein Skandal bei der SPD Mecklenburg Vorpommern. Sie organisierte im Juni eine Großveranstaltung im 4-Sterne-Hotel "Golchener Hof" - danach fragt auch der NDR-Reporter. Die Hotelanlage gehört dem Ehemann der SPD-Vize-Fraktionschefin Christine Klingohr und sie selbst ist am Geschäftsbetrieb beteiligt.

Zehn Nachfragen - keine Antwort

Insgesamt zehn Mal stellt der Journalist da Cunha die Frage nach den Kosten für die Veranstaltung - und bekommt jedes Mal dieselbe Antwort. Keine auf die Frage. Dafür, "dass man schon seit 15 Jahren so ein Bürgerforum mache" und es einem "sehr wichtig wäre, Bürgerfragen zu beantworten". Bezahlt hätte man einen "ortsüblichen Preis". Was ist ein ortsüblicher Preis? Wieder beginnt die Litanei.

Einen Tag nach dem Interview gab es dann doch eine Antwort. Insgesamt kostete die Veranstaltung 15.000 Euro. Steuergeld. Für 200 Gäste.

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  • Ein NDR-Interview mit dem deutschen SPD-Politiker Philipp da Cunha trendet derzeit auf Twitter und zeigt, wie eine Überdosis Message Control wirkt.