Kein Kontakt: "Voyager 2" im Weltall verschollen

Vor etwa einer Woche hat die US-Weltraumbehörde NASA den Kontakt zur "Voyager 2"-Raumsonde verloren. Eine Reihe falscher Befehle führte dazu, dass sich die Antenne der Raumsonde von der Erde weggedreht hat. Obwohl die Verschiebung nur zwei Prozent beträgt, reiche das aus, um die Kommunikation zu unterbrechen, so die Weltraumbehörde.

Suche nach der Raumsonde

Die "Voyager 2" reist damit immer tiefer in den interstellaren Raum, ohne dass Flugkontrolleure Zugriff auf sie haben. Aktuell befindet sich der unbemannte Flugkörper fast 20 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Im australischen Canberra wird jetzt mittels riesiger Parabolantenne nach verirrten Signalen der Voyager 2 gesucht. Die Erfolgswahrscheinlichkeit sei laut NASA jedoch sehr gering. Bis ein Signal die Erde erreicht, dauert es mehr als 18 Stunden.

Über die Canberra-Antenne will man jetzt Befehle in die Umgebung von "Voyager 2" schicken. Erreichen diese Befehle die Sonde nicht, müssen die Flugkontrolleure bis Oktober ausharren. Dann richtet sich die Antenne nämlich automatisch neu aus und zeigt wieder auf die Erde. Die NASA hofft, dass so wieder Kontakt hergestellt werden kann.

Kontakt bis etwa 2030

Seit 45 Jahren fliegt die "Voyager 2" nun schon durch den Weltraum. 1977 startete ihre Reise zum äußeren Sonnensystem sowie Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Im November 2018 trat die Sonde in den interstellaren Raum ein. 

Bei der "Voyager 2" wurde zuletzt der Reservestrom angezapft, um die noch operierenden Forschungsinstrumente trotz der schwächelnden Radionuklidbatterie am Laufen zu halten. Trotz aktueller Kommunikationspanne dürfte das nicht das Ende der Mission sein. Den letzten Kontakt soll es schätzungsweise in den 2030er-Jahren geben, wissenschaftliche Aktivitäten sollen es noch bis ca. 2025 geben. 

Erfolgreichste Weltraummissionen

16 Tage nach dem Start der "Voyager 2" schickte die NASA ihren identischen Zwilling, die "Voyager 1", los. Diese steht ebenfalls noch mit der Erde in Kontakt. Mit einer Entfernung von etwa 24 Milliarden Kilometern ist die "Voyager 1", die am weitesten entfernte Raumsonde der Menschheit.

Die "Voyager"-Sonden zählen zu den erfolgreichsten Weltraummissionen. Angesetzt waren die Missionen auf vier Jahren, doch mittels verschiedener Kniffe und Methoden konnte man die Lebenserwartung der Sonden ausdehnen. In der Popkultur setzte ihnen das erste "Star Trek"-Kinoabenteuer von 1979 ein filmisches Denkmal.