Ein US-Diplomat beschimpft Imbiss-Mitarbeiter rassistischTwitter Screenshot

Wochenlang rassistische Hasstiraden: Ex-US-Diplomat angezeigt

"Vergewaltigst du deine Tochter, wie Mohammed?" und andere rassistische und islamfeindliche Beleidigungen äußerte ein 64-Jähriger gegenüber einem Imbissbuden-Mitarbeiter in New York über Tage hinweg. Nun stellte sich heraus, dass es sich um einen früheren hochrangigen Regierungsmitarbeiter handelt. Er wurde inzwischen angezeigt.

Vor wenigen Tagen sorgten eine Reihe von Handyvideos auf Social Media für Aufsehen. Zu sehen ist ein 64-jähriger Mann, der einen Imbiss-Mitarbeiter in New York beleidigt und beschimpft. So fragte er den offenbar ägyptisch-stämmigen Mann etwa: "Vergewaltigst du deine Tochter, wie Mohammed es gemacht hat?" Der Mann hatte bei dieser Aussage sogar ein Grinsen im Gesicht.

Der Imbiss-Mitarbeiter filmte die Beleidigungen. Er versuchte, nicht auf die offenbar gezielten Provokationen einzugehen, sagte immer wieder, er verstehe nicht, was der Mann meine und dass er kein Englisch spreche. Immer wieder bat er den Mann zu gehen. Dieser reagierte nur mit weiteren Beleidigungen.

Wie sich herausstellte, handelt es sich bei dem Gefilmten um einen früheren hochrangigen Mitarbeiter im Außenministerium aus der Zeit von Präsident Barack Obama. Dort war er für Beziehungen zu Israel und Palästina zuständig.

Festnahme und Anzeige

Danach arbeitete der 64-Jährige bei einer Lobbying-Firma. Diese erfuhr über die Social Media von den Vorfällen und beendete die Zusammenarbeit allerdings mittlerweile.

Wie mehrere US-Medien am Donnerstag berichteten, wurde der 64-Jährige inzwischen sogar festgenommen und angezeigt. Ihm werden Belästigung, Stalking und Hassverbrechen vorgeworfen. Er bekannte sich nicht schuldig.

Imbiss wochenlang besucht und beschimpft

Die Vorgeschichte der Auseinandersetzung ist unklar. Der Ex-Diplomat behauptete gegenüber Medien, der Verkäufer habe ihm gegenüber zuvor Sympathien für die Hamas bekundet.

Laut dem Twitter-Konto, auf dem die Videos erstmals gepostet wurden, soll der 64-Jährige den Imbiss allerdings in einem Zeitraum von zwei Wochen immer wieder aufgesucht und den Mitarbeiter beschimpft haben. Entsprechende Videos zeigen dies.

Der 64-Jährige versuchte immer wieder, den Imbissverkäufer durch rassistische oder islamfeindliche Beleidigungen zu provozieren. Einmal nennt er ihn einen "Terroristen".

"4.000 palästinensische Kinder" zu töten, "nicht genug"

"Ich werde hier Schilder aufhängen mit der Aufschrift: Dieser Mann unterstützt die Hamas", drohte er einmal. "Du unterstützt das Töten von kleinen Kindern, du bist ein furchtbarer Mensch", warf der Pöbler dem Mitarbeiter weiter an den Kopf.

Als der Imbissverkäufer daraufhin erwidert "ihr tötet Kinder, nicht ich", antwortet der Mann: "Wenn wir 4.000 palästinensische Kinder getötet haben, war es noch nicht genug."

Antisemitische und islamfeindliche Vorfälle vervielfacht

Seit dem Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober und der darauffolgenden israelischen Militäroffensive in Gaza steigen nicht nur antisemitische Vorfälle, sondern auch islamfeindliche.

In Europa und den USA verzeichnete man seitdem viermal so viele antisemitische Vorfälle und Straftaten wie zuvor. In Wien wurden etwa Brandanschläge auf jüdische Einrichtungen am Zentralfriedhof verübt.

Auch islamfeindliche Vorfälle sind besonders in den USA stark angestiegen.

ribbon Zusammenfassung
  • Handyvideos von einem 64-Jährigen, der einen Imbissverkäufer in New York rassistisch und islamfeindlich beleidigt, sorgte vor kurzem auf Social Media für Aufsehen.
  • Es stellte sich heraus, dass es sich um einen früheren hochrangigen Regierungsmitarbeiter und nunmehrigen Lobbyisten handelt.
  • "Vergewaltigst du deine Tochter, wie Mohammed?", fragte er etwa den Imbissverkäufer, der seinerseits versucht, nicht auf die Beleidigungen einzugehen.
  • Der 64-Jährige behauptet, der Imbissverkäufer habe zuvor Symapthien für die Hamas bekundet.
  • Videos zeigen, dass er den Imbiss über Tage hinweg immer wieder aufsuchte und die Mitarbeiter beleidigte.
  • Der 64-Jährige wurde inzwischen festgenommen und wegen Stalking und Hassverbrechen angezeigt.