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IGGÖ verurteilt "Feiern" von Hamas-Attacke auf Israel

Der Krieg in Israel führt nicht nur zu mehr offenem Antisemitismus, sondern auch zu antimuslimischem Rassismus. Die Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich verurteilt Antisemitismus klar, die antisemitischen pro-Hamas-Rufe seien aber keine Frage der Religion. Die Politik solle sich auch gegen antimuslimischen Rassismus stellen, wünscht sich IGGÖ-Präsident Vural.

Ümit Vural, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, will auf Dialog setzen - die Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich (IGGÖ) stellt sich gegen Antisemitismus, betont er in einem Radiointerview auf "Ö1".

Die IGGÖ habe ihren Einrichtungen auch empfohlen, nicht an den Pro-Palästina Demos teilzunehmen, die nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober in Österreich stattfanden. Er selbst war bei keiner dieser Demonstrationen. Auf den Demonstrationen wurden antisemitische Parolen gerufen, die Israel das Existenzrecht absprachen.

"Das, was ich mitbekommen habe, dass man diesen Angriff feiert, und sich freut sozusagen, dass Menschen auf israelischer Seite sterben, das muss man klar verurteilen."

Das Leid unschuldiger Menschen auf beiden Seiten würde Muslime und Juden verbinden und auch die Religion wirke als verbindendes Element.

"Braucht Perspektive"

Die IGGÖ stehe hinter einer Zwei-Staaten-Lösung, also dem Staat Israel und einem eigenen Staat für Palästinenser:innen. Im Nahen Osten brauche es Perspektive für beide Völker, betont Vural. Als Menschen müsse man miteinander leben.

Engagiert gegen Antisemitismus

Die IGGÖ stehe in engem Austausch mit der jüdischen Gemeinde in Österreich. Gleich am 8. Oktober habe man Lehrer:innen mit Material ausgestattet, um so über den Konflikt aufzuklären. 

In der Gemeinschaft nimmt man wahr, dass es "extrem viele Vorurteile" gibt. Es brauche deshalb viel mehr Begegnungen zwischen Rabbinern und Imamen. Es brauche ein Miteinander und kein Nebeneinander. 

Der Antisemitismus sei nicht religiös im Koran begründet, so Vural. Zwischen Muslim:innen und Jüd:innen gibt es viele Gemeinsamkeiten und der Konflikt im Nahen Osten sei nicht religiöser Natur und dürfe das auch nicht werden.

Verstärkte Übergriffe auf Muslime

Alle können mehr tun gegen Antisemitismus, so der IGGÖ-Präsident. Auch gegenüber Muslim:innen gäbe es nun verstärkt Übergriffe: Hassbriefe, Übergriffe, Schüler:innen würden unter Pauschal-Verdacht gestellt. Diese Kinder würden die Terrororganisation Hamas nicht einmal kennen und müssten sich für deren Taten rechtfertigen.

"Auch hier erwarte ich mir von der Politik, dass man diese Entwicklungen im Fokus hat, dass die berechtigte Bekämpfung des Antisemitismus nicht zu Rassismen gegenüber andere Bevölkerungsgruppen führen kann."

ribbon Zusammenfassung
  • Der Krieg in Israel führt nicht nur zu mehr offenem Antisemitismus, sondern auch antimuslimischen Rassismus.
  • Die islamische Glaubensgemeinschaft Österreich verurteilt Antisemitismus klar, die antisemitische pro-Hamas-Rufe seien aber keine Frage der Religion.
  • Die Politik solle sich auch gegen antimuslimischen Rassismus stellen, wünscht sich IGGÖ-Präsident Vural.