Wegen Wasserpistole: Londoner Polizei bedrohte 13-Jährigen mit Waffe
Die Initiative Alliance for Police Accountability (APA) betonte am Donnerstag, bei den Wasserpistolen habe es sich eindeutig um Spielzeuge gehandelt, eine sei weiß-blau und eine lila-weiß gewesen.
Mutter "mit Verachtung" behandelt
Der Bub hatte sich am 19. Juli mit seinem jüngeren Geschwister eine Wasserschlacht geliefert, als ein Polizeibeamter auf Patrouille einen potenziellen Schusswaffenvorfall meldete. Daraufhin wurden bewaffnete Einheiten zum vermeintlichen Tatort geschickt.
Der 13-Jährige, der aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen nur Kind X genannt wird, sei erst freigelassen worden, als seine Mutter die Beamten konfrontierte, teilte APA mit. Aber auch sie sei von den Polizisten "mit Verachtung" behandelt worden.
Kein Fehlverhalten laut interner Untersuchung
Detective Chief Superintendent James Conway entschuldigte sich bei der Familie. Eine interne Untersuchung habe aber kein Fehlverhalten ergeben. "Unsere Beamten sind mit sich schnell entwickelnden Situationen konfrontiert, die auf begrenzten Informationen basieren, die ihnen zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehen", sagte Conway.
Die Bedrohung sei so groß, dass Beamte alle Schusswaffen als echte und geladene Waffen behandeln sollten, bis das Gegenteil bewiesen ist. Eine Beschwerde wegen rassistischer Voreingenommenheit wird noch von der zuständigen Polizeiabteilung untersucht.
Institutionell rassistisch, sexistisch und homophob
Die Londoner Metropolitan Police steht seit längerem in der Kritik. Eine unabhängige Untersuchung hatte ergeben, dass die Behörde institutionell rassistisch, sexistisch und homophob sei. Polizeichef Mark Rowley hatte eingeräumt, dass Hunderte Beschäftigte eigentlich nicht für den Dienst geeignet seien.
Zusammenfassung
- Sie stießen ihn vom Fahrrad, bedrohten ihn mit Waffen und legten ihm Handschellen an: Ein Einsatz gegen einen 13-Jährigen wegen einer Wasserpistole hat neue Kritik an der Londoner Polizei ausgelöst.
- Der Bub hatte sich am 19. Juli mit seinem jüngeren Geschwister eine Wasserschlacht geliefert, als ein Polizeibeamter auf Patrouille einen potenziellen Schusswaffenvorfall meldete.
- Daraufhin wurden bewaffnete Einheiten zum vermeintlichen Tatort geschickt.
- Der 13-Jährige, sei erst freigelassen worden, als seine Mutter die Beamten konfrontierte. Aber auch sie sei von den Polizisten "mit Verachtung" behandelt worden.
- Detective Chief Superintendent James Conway entschuldigte sich bei der Familie.
- Eine interne Untersuchung habe aber kein Fehlverhalten ergeben.