VGT-Tierschützer besetzen Kärntner ÖVP-Büro
Laut Polizeisprecher Christian Leitgeb sei es zu den Festnahmen gekommen, um die Identität der Anwesenden zu klären. Sie wurden nach draußen getragen und auf verschiedene Polizeiinspektionen gebracht. Wie Leitgeb sagte, würden die Anhaltungen so kurz wie möglich dauern, es gehe hier auch um die Verhältnismäßigkeit. Die Festgenommenen erwartet eine Anzeige nach dem Versammlungsgesetz.
Wie ÖVP-Landesparteidirektor Herbert Gaggl sagte, sei die freie Meinungsäußerung ein hohes Gut: "Die überfallsartige Besetzung eines Büros geht allerdings zu weit. Dafür gibt es kein Verständnis, denn hier handelt es sich eindeutig nicht um eine ernsthafte Bitte um ein Gespräch." Es gebe kein Büro des Ministeriums in Kärnten, auch sei keine Terminanfrage bei der Partei eingelangt. Köstinger befand sich am Montag noch dazu in Wien.
Der VGT hatte vor drei Wochen ein Video aus einem Kärntner Schweinezuchtbetrieb veröffentlicht, auf dem schwer verletzte Schweine auf einem Vollspaltboden zu sehen waren. Um auf die Missstände in der Tierhaltung aufmerksam zu machen, folgte Tage später eine Protestaktion vor der Landwirtschaftskammer Kärnten, bei der drei Teilnehmer festgenommen wurden. Danach erhob der VGT Misshandlungsvorwürfe gegen die Polizei, diese hat eine Untersuchung eingeleitet.
Zusammenfassung
- 18 Mitglieder des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) haben am Montag zu Mittag das Büro der ÖVP Kärnten besetzt.
- Sie protestierten erneut gegen die Vollspaltenbodenhaltung von Schweinen und forderten ein Gespräch mit ÖVP-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.
- Am Nachmittag wurde die Versammlung schließlich von der Polizei aufgelöst und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer festgenommen, teilte die Polizei mit.