Verwirrung um Corona-Testdaten, Korrektur am Montag
Geplant ist, dass am Montag sowohl das Gesundheitsministerium auf seiner Homepage als auch die AGES in ihrem Dashboard die Antigentests und die PCR-Tests getrennt ausweisen. Die AGES hat am Wochenende - offenbar als Reaktion auf die fehlerhafte Veröffentlichung des Sozialministeriums vom Vortag - gar keine aktuelle Teststatistik veröffentlicht. Auch die im selben Datensatz gespeicherte Statistik der Spitals- und Intensivpatienten mit einer Corona-Infektion wurde nicht aktualisiert und blieb am Stand 1. Jänner.
Die Datenpanne hatte sich schon nach Weihnachten angekündigt. Die Gemeinde Wien war nämlich als erstes Bundesland der Aufforderung des Krisenstabs im Innenministerium gefolgt und hatte die PCR-Tests und die auch bei den Massentestungen genutzten Antigentests in den internen Datenmeldungen getrennt ausgewiesen. Die anderen Bundesländer hatten nach eigenen Angaben nur PCR-Tests eingemeldet. Am Wochenende rechnete das Gesundheitsministerium in seiner täglichen Datenveröffentlichung dann plötzlich die bisher durchgeführten Antigentests aus den Wiener Zahlen heraus. Österreichweit führte das zu einem scheinbaren "Rückgang" der Testungen um fast 89.000.
Begründet wurde das auf der Homepage des Gesundheitsministeriums mit einer "Datenbereinigung". "Aufgrund der heute erstmals getrennten Darstellung der Anzahl an Antigen-Testungen und PCR-Testungen in nunmehr allen Bundesländern, ist mit heutigem Tag eine Datenbereinigung erforderlich", hieß es in den Anmerkungen zur täglichen Datentabelle. Tatsächlich erfolgte die Umstellung am Samstag aber nicht für alle Bundesländer, wie ein Sprecher des Ministeriums auf APA-Anfrage bestätigte. Dies soll erst am Montag erfolgen. Dann wird die tägliche Datentabelle sowohl die Gesamtzahl der Testungen als auch getrennte Angaben für PCR- und Antigentests enthalten. Der Auslöser der Panne blieb am Wochenende unklar.
Für Wien wird die Statistik nach der neuerlichen Umstellung am Montag wohl ein starkes Plus bei den durchgeführte Tests ausweisen. Denn zu den vom Gesundheitsministerium am Sonntag ausgewiesenen 979.206 PCR-Tests in der Bundeshauptstadt kommt dann noch eine halbe Million Antigentests dazu. Inklusive Massentestungen hat Wien laut einer Aussendung am Sonntag bisher nämlich 1.489.388 Testungen durchgeführt - mehr als Nieder- und Oberösterreich laut bisheriger Statistik zusammen.
Keine Auswirkungen sollte die Datenpanne auf die Infektionsstatistik haben. Denn die durch einen Antigentest gefundenen Corona-Infektionen werden laut Gesundheitsministerium zwar durch einen PCR-Test überprüft, aber für die Statistik nur einmal gezählt.
Zusammenfassung
- Die Regierung hat mit einer missglückten "Datenbereinigung" in der täglichen Corona-Statistik für Verwirrung gesorgt.
- Konkret wurde am Samstag ein Rückgang der insgesamt durchgeführten Corona-Tests um 89.000 gemeldet.
- Innen- und Gesundheitsministerium hatten für Wien nämlich auch die Antigentests angegeben, während für andere Bundesländer nur die PCR-Tests mitgezählt wurden.
- Keine Auswirkungen sollte die Datenpanne auf die Infektionsstatistik haben.