UNO-Wüstenkonferenz geht ohne Dürreabkommen zu Ende
Vor allem afrikanische Länder hatten auf ein verpflichtendes Protokoll gehofft. In einer Pressemitteilung hieß es lediglich, dass die Länder "bedeutende Fortschritte gemacht haben, indem sie die Grundlagen für ein künftiges weltweites Regime für den Kampf gegen Dürre gelegt haben, das sie bei der COP17 im Jahr 2026 in der Mongolei vollenden wollen".
Nach Angaben der UNO verursachen Dürren, "die durch die Umweltzerstörung durch den Menschen befeuert werden", weltweit pro Jahr Kosten in Höhe von mehr als 300 Milliarden Dollar (285,23 Milliarden Euro). Im Jahr 2050 seien vermutlich 75 Prozent der Weltbevölkerung von Dürren betroffen, hieß es in einem anlässlich der Konferenz veröffentlichten UN-Bericht.
Ein Delegierter, der anonym bleiben wollte, sagte AFP, die afrikanischen Länder hätten gehofft, dass die Gespräche zu einem verpflichtenden Protokoll zum Thema Dürre führen würden. Damit hätte sichergestellt werden sollen, dass "jede Regierung dafür verantwortlich gemacht wird", strengere Pläne zur Vorbereitung und zur Reaktion auf Dürre zu entwickeln. "Es ist das erste Mal, dass ich Afrika so geeint erlebt habe, mit einer starken geschlossenen Front, mit Bezug auf das Dürre-Protokoll", sagte er.
Zwei weitere Teilnehmer der COP16-Konferenz, die ebenfalls anonym bleiben wollten, sagten AFP, dass entwickelte Länder ein verpflichtendes Protokoll ablehnten und stattdessen zu einem "Rahmenabkommen" drängten, das aus Sicht afrikanischer Länder unzureichend sei.
Dürren werden durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verschärft. Längere und härtere Trockenperioden können dazu beitragen, dass fruchtbare Böden allmählich austrocknen. Abgesehen von den unmittelbaren Folgen für die Menschen können Dürren auch Auswirkungen auf die Energieerzeugung, den Welthandel und Branchen wie die Schifffahrt haben.
2024, das voraussichtlich das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird, war von mehreren verheerenden Dürren im Mittelmeerraum, in Ecuador, Brasilien, Marokko, Malawi und Namibia gekennzeichnet. Sie lösten Brände, Wasser- und Nahrungsmittelknappheit aus.
Zusammenfassung
- Die UN-Konferenz zur Wüstenbildung (COP16) in Saudi-Arabien endete ohne ein verpflichtendes Abkommen zur Bekämpfung von Dürren, obwohl afrikanische Länder darauf gedrängt hatten.
- Dürren verursachen weltweit jährliche Kosten von über 300 Milliarden Dollar und könnten bis 2050 75 % der Weltbevölkerung betreffen, wie ein UN-Bericht zur Konferenz feststellt.
- Das Jahr 2024, das voraussichtlich das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird, ist von verheerenden Dürren in mehreren Ländern geprägt, die zu Bränden und Nahrungsmittelknappheit führten.