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Umweltkatastrophe droht nach Tanker-Explosion vor Sri Lanka

Zwei Tage nach der Explosion und dem Ausbruch eines Feuers auf einem Öltanker vor Sri Lanka wächst die Angst vor einer schweren Umweltkatastrophe. Trotz des Einsatzes mehrerer Marineschiffe und eines Löschhubschraubers waren die Flammen auf der "New Diamond" am Freitag weiter außer Kontrolle. Nach Angaben der sri-lankischen Marine könnte es fünf Tage dauern, bis das Feuer gelöscht ist.

Zwei Tage nach der Explosion und dem Ausbruch eines Feuers auf einem Öltanker vor Sri Lanka wächst die Angst vor einer schweren Umweltkatastrophe. Trotz des Einsatzes mehrerer Marineschiffe und eines Löschhubschraubers waren die Flammen auf der "New Diamond" am Freitag weiter außer Kontrolle. Nach Angaben der sri-lankischen Marine könnte es fünf Tage dauern, bis das Feuer gelöscht ist.

Die unter panamaischer Flagge fahrende "New Diamond" mit mehr als einer Viertelmillion Tonnen Rohöl an Bord hatte nach einer Explosion im Maschinenraum und einem Brand am Donnerstag einen Notruf abgesetzt. 22 der 23 philippinischen und griechischen Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, ein philippinischer Seemann kam bei der Explosion eines Heizkessels ums Leben.

Die "New Diamond" war mit 270.000 Tonnen Rohöl und 1.700 Tonnen Diesel an Board von Kuwait unterwegs zum indischen Hafen Paradip, als der Heizkessel etwa 60 Kilometer vor Sri Lankas Ostküste explodierte. Bis Freitag trieb der Tanker 25 Kilometer weiter auf die Küste zu. Berichten zufolge soll im Schiffsrumpf knapp oberhalb der Wasserlinie ein rund zwei Meter langer Riss entdeckt worden sein.

Befürchtungen, dass der Riesentanker bald auseinanderbrechen könnte, wies die Marine zurück. Auch habe der Brand die Fracht noch nicht erreicht. "Es ist alles nicht so schlimm, wie es aussieht", sagte Sri Lankas oberster Katastrophenmanager Sudantha Ranasinghe.

Ein möglicher Plan sieht vor, den Tanker weiter ins offene Meer zu schleppen, sobald der Brand gelöscht ist. Ranasinghe zufolge überlegen die Behörden, ob sie danach mit Hilfe von Schiffen das Öl aus dem Tanker abpumpen können. Nach Angaben der Leiterin der Meeresschutzbehörde Mepa, Darshani Lahandapura, ist Sri Lanka nicht in der Lage, eine größere Ölpest zu verhindern, sollte das "Schlimmste passieren und der Tanker auseinanderbrechen".

Eigner der "New Diamond" ist das Unternehmen Porto Emporios Shipping Inc mit Hauptsitz in Liberia. Der 330 Meter lange Tanker ist deutlich größer als der japanische Frachter "Wakashio", der Ende Juli vor Mauritius auf ein Riff im Südosten aufgelaufen war. Mindestens 1.000 Tonnen Öl liefen damals ins Meer, töteten Tiere und verschmutzten die Küsten des Urlaubsparadieses im Indischen Ozean.

Greenpeace warnte vor einer weiteren Umweltkatastrophe. Sollte auch nur ein Teil der 270.000 Tonnen Öl an Bord des Tankers vor Sri Lanka ins Meer laufen, "wäre das eine der größten ökologischen Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte", erklärte die Umweltschutzorganisation am Donnerstagabend. In dem bedrohten Gebiet befinde sich ein "einzigartiges Unterwasserparadies mit Wal- und Riffhaien, Meeresschildkröten und Pott- und Blauwalen".

Auch die rund 1.000 Kilometer südwestlich von Sri Lanka liegenden Malediven zeigten sich besorgt. Die Regierung rief bereits zu vorsorglichen Schutzmaßnahmen auf, um zu verhindern, dass eine mögliche Ölpest ihre Strände erreicht.

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei Tage nach der Explosion und dem Ausbruch eines Feuers auf einem Öltanker vor Sri Lanka wächst die Angst vor einer schweren Umweltkatastrophe.
  • Trotz des Einsatzes mehrerer Marineschiffe und eines Löschhubschraubers waren die Flammen auf der "New Diamond" am Freitag weiter außer Kontrolle.
  • In dem bedrohten Gebiet befinde sich ein "einzigartiges Unterwasserparadies mit Wal- und Riffhaien, Meeresschildkröten und Pott- und Blauwalen".