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Tödliche Schüsse in Paris: Kurden waren schon einmal Ziel

Die tödlichen Schüsse in einem kurdischen Gemeindezentrum in Paris haben Erinnerungen geweckt an einen Mordanschlag auf Kurden in der französischen Hauptstadt vor zehn Jahren.

Im Zentrum von Paris fielen am Freitag Schüsse - drei Menschen sind tot, mindestens vier verletzt. Ein 69-jähriger Mann wurde festgenommen. Einige der Schüsse sollen in einem kurdischen Kulturzentrum gefallen sein. Ein rassistischer Hintergrund für die Tat wird geprüft.

Die Tat weckt Erinnerungen. Denn schon am 10. Jänner 2013 waren in Paris im Kurdistan Informationszentrum drei kurdische Aktivistinnen durch Kopfschüsse getötet worden, darunter Sakine Cansiz, ein Gründungsmitglied der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK.

"Solidarisieren Sie sich mit den Kurden"

"Zehn Jahre nach der Ermordung von drei kurdischen Aktivistinnen im 10. Arrondissement wurde das Kulturzentrum Ahmet Kaya und die kurdische Gemeinschaft in unserem Arrondissement erneut Opfer eines mörderischen Angriffs", twitterte das französische Senatsmitglied Rémi Féraud. "Gedenken Sie der Opfer und solidarisieren Sie sich mit den Kurden. Wir stehen zusammen."

Die Staatsanwaltschaft leitete wegen des aktuellen Angriffs Untersuchungen wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Gewalt ein. Geprüft werde, ob rassistische Motive eine Rolle spielten, sagte Staatsanwältin Laure Beccuau.

Türkei in Anschlag involviert

Nach dem Anschlag vor zehn Jahren war als einziger Verdächtiger ein Türke in Paris vor Gericht gestellt worden. Er starb 2016 im Gefängnis an einem Hirntumor, noch bevor es zu einem Urteil kam. Erkenntnisse hatten damals darauf hingedeutet, dass Agenten des türkischen Geheimdienstes MIT an der Vorbereitung des Attentats beteiligt waren.

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  • Die tödlichen Schüsse in einem kurdischen Gemeindezentrum in Paris haben Erinnerungen geweckt an einen Mordanschlag auf Kurden in der französischen Hauptstadt vor zehn Jahren.