Terror in Wien: Waffenkauf für Ermittler "vollkommen geklärt"
Am 2. November jährt sich der Anschlag am Wiener Schwedenplatz. Vier Menschen starben, 38 Menschen wurden verletzt. Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft und Michael Lohnegger, Chef-Ermittler der "Gruppe 2. November" zogen am Mittwoch Bilanz über die bisherigen Ermittlungen.
PULS 24 Chronik-Chefreporterin Magdalena Punz spricht mit Anchorwoman Bianca Ambros über den Stand der Ermittlungen zum Terroranschlag vom 2. November.
In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Anschlag gab es 20 Festnahmeanordnungen, 150 Telefonüberwachungen, 30 Hausdurchsuchungen und 25 "akustische Überwachungen". Die Ermittler gehen weiterhin von einem Einzeltäter aus. "Die Einzeltätertheorie hat sich bestätigt", sagt Nina Bussek. So hätten Polizeihunde auch den Weg des Täters von seiner sieben Kilometer entfernten Wohnung in die Innenstadt rekonstruieren können. Er sei den ganzen Weg zu Fuß gegangen und hätte dabei keine Unterstützung gehabt.
Sieben Personen in U-Haft
Dennoch soll der Täter im Vorfeld der Tat Unterstützung bekommen haben - es handle sich um ideologische, mentale Unterstützung, aber auch um Hilfe beim Waffen- und Munitionskauf sowie bei der Herstellung von Kontakten. Drei Personen seien wegen dieser Vorwürfe schon angeklagt worden, zwei wurden schon verurteilt.
Sieben weitere Personen, denen teils versuchter Mord, Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen wird, befinden sich in Untersuchungshaft. Weil sie als mutmaßliche Beitragstäter geführt werden, drohen ihnen Strafen von 10 bis 20 Jahren Haft, sogar lebenslänglich sei möglich, so Bussek.
Stockhammer: Weiterer Anschlag in Wien "nicht auszuschließen"
Waffenkauf geklärt
Wie der Attentäter zu seiner Waffe kam, sei nun "vollständig geklärt", sagt Lohnegger. Vier Personen seien daran beteiligt gewesen, eine befindet sich bereits in Strafhaft, zwei in U-Haft. Eine weitere Person dürfte nicht gewusst haben, wofür die Waffe gekauft wurde und wurde nur nach dem Waffengesetz angezeigt.
Dem Täter sei es außerdem darum gegangen, dem sogenannten "Islamischen Staat" (IS) größtmögliche Aufmerksamkeit zu generieren. Es sei von direkten Kontakten zum IS auszugehen. Über ein konkretes Ziel in der Innenstadt haben die Ermittler keine Hinweise.
Die Staatsanwaltschaft wartet derzeit noch auf ein Gutachten zur Radikalisierung eines Beschuldigten, es werden auch noch Handydaten ausgewertet, Einvernahmen durchgeführt und Abschlussberichte verfasst. Dass im Vorfeld vonseiten der Behörden nicht alles reibungslos lief, dazu wollten die Ermittler am Mittwoch keine Stellungsnahmen abgeben.
Mehr dazu:
Zusammenfassung
- Am 2. November jährt sich der Anschlag am Wiener Schwedenplatz. Vier Menschen starben, 38 Menschen wurden verletzt.
- Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft und Michael Lohnegger, Chef-Ermittler der "Gruppe 2. November" zogen am Mittwoch Bilanz über die bisherigen Ermittlungen.
- In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Anschlag gab es 20 Festnahmeanordnungen, 150 Telefonüberwachungen, 30 Hausdurchsuchungen und 25 "akustische Überwachungen".
- Die Ermittler gehen weiterhin von einem Einzeltäter aus. "Die Einzeltätertheorie hat sich bestätigt", sagt Nina Bussek.
- So hätten Polizeihunde auch den Weg des Täters von seiner sieben Kilometer entfernten Wohnung in die Innenstadt rekonstruieren können. Er sei den ganzen Weg zu Fuß gegangen und hätte dabei keine Unterstützung gehabt.
- Wie der Attentäter zu seiner Waffe kam, sei nun "vollständig geklärt", sagt Lohnegger. Vier Personen seien daran beteiligt gewesen, eine befindet sich bereits in Strafhaft, zwei in U-Haft.